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Vorarlberg
23.03.2021
23.03.2021 11:59 Uhr

Verunfallter Schweizer von Piz Buin-Gletscher gerettet

Die Retter haben mit dem Verletzten den Tunnelgang bei der Staumauer des Silvrettasees erreicht
Die Retter haben mit dem Verletzten den Tunnelgang bei der Staumauer des Silvrettasees erreicht Bild: Polizei Schruns
Miserables Wetter, härteste Bedingungen. Die Vorarlberger Bergrettung konnte einen verunglückten dreissigjährigen Schweizer in einer aufwändigen Rettungsaktion sicher bergen.

Sonntagvormittag. Trotz Nebel, Kälte und Schneetreiben wollen zwei Schweizer Wintersportler im Alter von 30 bzw. 32 Jahren von der graubündischen Chamonna Tuoi Hütte zum höchsten Vorarlberger Berggipfel, dem Piz Buin (3´312 m) aufsteigen. Nach dieser Tour sollte auf Splitboards zur Wiesbadener Hütte abgefahren und dort übernachtet werden. Etwa zur Mittagszeit brachen die beiden Sportler ihr Vorhaben der Gipfelbesteigung aufgrund des immer schlechter werdenden Wetters ab.

Der Schweizer Alpinist musste mit dem Akja aus schwer zugänglichem Gebiet geborgen werden Bild: Polizei Schruns

Stark winterliche Bedingungen

Sie fuhren über den sogenannten «Ochsentaler Gletscher» in Richtung Wiesbadener Hütte ab. Im Bereich des Gletschertors geschah das angesichts der stark winterlichen Bedingungen und der äusserst schlechten Sicht zu Erwartende: der jüngere der beiden Alpinisten stürzte über einen 20 Meter tiefen Felsabsatz. Sofort setzte sein Begleiter einen Notruf zur Bergung des Schwerverletzten ab. Über das Schweizer Mobilfunknetz wurde die REGA alarmiert und schickte sofort einen Heli zur Bergung. Der aber aufgrund des starken Nebels seinen Einsatz abbrechen musste.

In der einsetzenden Dämmerung begann der Abtransport Bild: Polizei Schruns

Die daraufhin alarmierte Bergrettung Partenen (Montafon) startete eine vorbildliche Rettungsaktion. Ein Vorausteam setzte sich sofort mit der Vermuntbahn und dem Tunneltaxi auf die Bielerhöhe, wo sich die Staumauer des Silvrettasees befindet, in Bewegung. Von dort ging es mit Tourenski und voller Rettungsausrüstung den See entlang und dann den Berg hinauf zum Verletzten. Ein Notarzt wurde per Heli ebenfalls auf die Bielerhöhe geflogen. Auch er machte sich mit Tourenski auf den Weg. So gelang es, den Schweizer Alpinisten etwa gegen Fünf Uhr nachmittags zu versorgen und im Akja abzutransportieren.

Mit den Techniken «Mannschaftszug» und «Toter-Mann-Verankerung» mussten 50 Höhenmeter überwunden werden Bild: Polizei Schruns

Rettungskräften wurde alles abverlangt

Ein Abtransport, der den Rettungskräften in der bereits einsetzenden Dunkelheit alles abverlangte. Denn um den sicheren Weg entlang des westlichen Seeufers des Stausees zu erreichen, musste zunächst etwa fünfzig Höhenmeter im Anstieg bewältigt werden. Mittels «Mannschaftszug» und «Toter-Mann-Verankerung» konnte der Akja in mehreren Etappen auf den kleinen Bergrücken gezogen werden.

Auf Tourenskiern am westlichen Ufer des Silvrettastausees entlang zum Staudamm Bild: Polizei Schruns

Dann ging es ans Schneeschaufeln, damit die steil abfallende Uferböschung bewältigt werden konnte. Erst zwanzig vor Acht Uhr abends erreichten die völlig erschöpften Rettungskräfte mit ihrem Transport die Bieler Höhe, von der der Verletzte mit Vermuntbahn und Tunneltaxi ins Tal zu sicheren ärztlichen Versorgung spediert werden konnte.

Im Einsatz standen die Bergrettung Partenen mit 14 Bergrettern und zwei Bergretterinnen, die Bergrettung Gaschurn und St. Gallenkirch mit acht weiteren Bergrettern, Beamte der alpinen Einsatzgruppe Bludenz, der Rettungshubschrauber REGA sowie der Polizeihubschrauber «Libelle» und ein Fahrzeug der Rettung, sowie die illwerke vkw.

lpd Vorarlberg/gmh/uh