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Fussball Regional
19.03.2021
20.03.2021 09:20 Uhr

«Ein ganz spezieller Moment für mich»

Nicolas Lüchinger im Zweikampf gegen Euclides Cabral, der jetzt sein Teamkollege beim FC St.Gallen ist
Nicolas Lüchinger im Zweikampf gegen Euclides Cabral, der jetzt sein Teamkollege beim FC St.Gallen ist Bild: KEYSTONE/ENNIO LEANZA
Letzten Sonntag wurde im Spiel des FC St.Gallen gegen die Young Boys Bern in der 83. Minute der Oberrieter Nicolas Lüchinger eingewechselt. Ein Comeback nach 680 Tagen und vielen Verletzungen.

Nur wenige Rheintaler Fussballer kommen bis in die Super-League. Der Oberrieter Nicolas Lüchinger hat es geschafft. Beim St. Gallen besitzt er noch einen bis Sommer 2021 gültigen Vertrag. Aber auch nur wenige Spieler haben ein derartiges Verletzungspech wie der 26-jährige Verteidiger. Die «Seuche» begann im Februar 2018, als sich der Rheintaler wegen Problemen an der Patellasehne des linken Knies operieren lassen musste und für die gesamte Rückrunde w.o. geben musste.

Schlüsselbeinbruch und Knorpelschaden am rechten Knie

Kaum wieder auf dem grünen Rasen, kam der nächste Schlag: Ende September 2018 holte er sich einen Schlüsselbeinbruch. Rekonvaleszenzzeit diesmal zwei Monate. Anfang Mai 2019 ist es dann das rechte Knie, das mit einem Knorpelschaden Probleme machte und Lüchinger wieder auf den Operationstisch brachte. Die Wunde wollte nicht recht heilen, das Knie musste vier Mal gespült werden.

Und, man mag es kaum glauben, aber nachdem er die Vorbereitung auf die Herbstsaison 2020 mitgemacht hatte, kam das Ausnahmetalent auf der Position des gerade zu den Young Boys gewechselten Silvan Hefti zu einem Testspieleinsatz auf der Rheinau in St.Margrethen. Wo der FC St.Gallen die Kollegen von der Austria Lustenau mit 5:0 vom Platz schoss. Kurz darauf war schon wieder Schluss mit lustig: ein erneuter Knorpelschaden, diesmal am linken Knie.

Nach 680 Tagen endlich ein Wettbewerbsspieleinsatz

Jetzt endlich, nach 680 Tagen kam Nicolas Lüchinger wieder zu einem Wettbewerbsspieleinsatz, als er im sonntäglichen Match gegen die Young Boys aus Bern in der 83. Minute eingewechselt wurde. Ein schöne Geste, als ihm für die letzten Minuten des Spiels Jordi Quintilla die Kapitänsbinde übergab. Und ein wichtiger Einsatz für Lüchinger, wie er uns auf unsere Fragen über den Kurzeinsatz in diesem Spiel, über seinen gesundheitlichen Zustand und über seinen Zukunftshoffnungen bestätigt hat.

«Es war ein ganz spezieller Moment für mich. In dieser Zeit, als ich verletzt war, hatte ich diesen Moment als Ziel ausgegeben. Im Spiel selbst konnte ich nicht daran denken, was ich geschafft habe, nachher war es dafür umso schöner und emotionaler.

Mein gesundheitliches Befinden könnte nicht besser sein. Ich war noch nie in meinem Leben so fit. Die täglichen langen Besuche im Fitnessraum haben sich gelohnt und werden dies weiterhin tun. Wir als Fussballer haben das Privileg, unseren Körper täglich verbessern und stärker machen zu können.

Momentan geniesse ich jeden Tag auf dem Fussballfeld. Fakt ist, dass ich den FCSG sehr mag und ich eine starke Verbindung zu diesem Klub habe, da ich aus der Region komme und immer, auch in der schwierigen Zeit zuvor, unterstützt wurde. Für harte Arbeit wird man belohnt, somit schaue ich sehr positiv in meine Zukunft.»

gmh/uh