Seit Anfang Februar sind im Oberrieter Naturschutzgebiet Hilpert Bagger aufgefahren und haben grosse Teile des Gebietes umgestaltet. Die Bauarbeiten dauern voraussichtlich noch bis Ende März 2021. Sie werden zu 90 % vom Bund und Kanton St. Gallen finanziert. Die Gemeinde Oberriet beteiligt sich mit 10 % an den Kosten von Fr. 290'000.00.
Amphibienlaichgebiet von nationaler Bedeutung
Das Ziel des Projekts im Amphibienlaichgebiet von nationaler Bedeutung und Flachmoors von regionaler Bedeutung ist die Entwicklung eines artenreichen Feuchtlebensraums, der die notwendigen Pflegeeingriffe mit verhältnismässigem Aufwand erlaubt. Nachdem das Feuchtgebiet seit Jahren nicht mehr gepflegt werden konnte, haben sich Neophyten darin ausgebreitet und die bedeutenden Amphibienvorkommen sind zusammengebrochen. Die Geländegestaltung erfolgt so, dass in Zukunft verschiedene Optionen für die zielgerichtete Pflege möglich bleiben.
Mit der Umgestaltung werden ausgedehnte Flachwasserzonen geschafften. Mit einem neuen Regulierwerk kann der Wasserstand temporär abgesenkt werden, damit die überfluteten Flächen gepflegt und fischfrei gehalten werden können. Der Tüflöchligraben wird neu durch das Schutzgebiet geleitet. Indem das Wasser durch das Waldgebiet abfliesst, kann dort ein wassergesättigter Bruchwald entstehen. Dieser früher verbreitete Waldtyp ist heute kaum noch zu finden. Das Aufwertungsprojekt legt somit auch den Grundstein für die Entwicklung eines speziellen, artenreichen Waldlebensraums.
Lebensraum für Biberfamilien
Eine wichtige Rolle spielt ausserdem der Biber, welcher seit einiger Zeit im Gebiet wohnt und wirkt. Das Naturschutzgebiet soll als Lebensraum für eine Biberfamilie dienen und eine ungestörte Entwicklung erlauben. Die Biberfamilie wird von den eingestauten Feuchtflächen profitieren und den Gehölzbestand mitprägen.
Insgesamt werden bei der Aufwertung rund 2'500 m3 Erdmaterial innerhalb des Schutzgebietes verschoben. Es wird weder Material abgeführt noch zugeführt. Die offene Wasserfläche wird im Sommer zukünftig doppelt so gross wie bisher. Zusätzlich wird ein grosser Teil der Waldfläche vernässt. Dadurch wird sich das Gesicht des Schutzgebietes im Laufe der Zeit wesentlich verändern.