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Heiden
03.11.2025

Steuererhöhung soll Heidens Finanzen stabilisieren

Bild: Archiv
Der Gemeinderat Heiden legt den Voranschlag 2026 mit dem Aufgaben- und Finanzplan 2027–2029 vor. Trotz umfangreicher Sparmassnahmen ist eine Steuererhöhung unumgänglich, um die Gemeindefinanzen langfristig zu stabilisieren.

Der Druck der übergeordneten Kosten auf die Gemeinde Heiden hält weiter an. Trotz intensiver Sparanstrengungen ist der Handlungsspielraum der Gemeinde begrenzt.

Der Gemeinderat beantragt deshalb eine Steuererhöhung um 0.2 Einheiten auf neu 3.9 Einheiten. Gleichzeitig soll das laufende Sparprogramm fortgeführt werden.

Ziel des Gemeinderats ist es, die Finanzen frühzeitig zu stabilisieren, um spätere, wesentlich einschneidendere Sanierungsmassnahmen zu verhindern.

Dabei soll vermieden werden, dass in zentralen Bereichen wie Gesellschaft, Sport, Kultur, Bildung, Gewerbe oder Tourismus erhebliche Kürzungen vorgenommen werden müssen – denn gerade diese machen Heiden lebenswert und prägen die Gemeinde.

Gesellschaftlicher Wandel als Kostentreiber

Die steigenden Kosten werden vor allem durch den gesellschaftlichen Wandel verursacht, insbesondere in den Bereichen Bildung, Gesundheit und Soziales.

In diesen Feldern hat die Gemeinde nur begrenzte Einflussmöglichkeiten. Selbst mit der Steuererhöhung rechnet Heiden für das Jahr 2026 mit einem Defizit von rund 360'000 Franken.

Mit der geplanten Steuererhöhung können jedoch die heute absehbaren Kosten sowie bereits beschlossene Investitionen gedeckt werden. Bei grösseren künftigen Projekten – etwa im Schulbau – zieht der Gemeinderat eine zeitlich begrenzte Zusatzfinanzierung in Betracht.

Investitionsplan bis 2029

Der Investitionsplan für die Jahre 2026 bis 2029 sieht Gesamtausgaben von 15.5 Millionen Franken vor. Besonders investitionsintensiv sind die Jahre 2026 (4 Mio. Franken) und 2027 (7 Mio. Franken).

Zu den grössten Projekten gehören der Neubau des Bus- und Bahnhofs, die Sanierung der Turnhalle Gerbe sowie verschiedene Strassen- und Gebäudesanierungen.

Diese Investitionen werden jedoch auch zu höheren Abschreibungen und Finanzierungskosten führen, wodurch sich der finanzielle Handlungsspielraum der Gemeinde weiter verengt.

Folgen einer Ablehnung der Steuererhöhung

Im Sinne der Transparenz legt der Gemeinderat offen, welche Konsequenzen eine Ablehnung der Steuererhöhung hätte. In diesem Fall müssten erneut eine Steuererhöhung sowie zusätzliche Sparmassnahmen beantragt werden.

Betroffen wären vor allem die Bereiche Sport, Kultur, Tourismus, Bildung, Vereine und Energie – Massnahmen, die der Gemeinderat als «Sparen am falschen Ort» bezeichnet. Details dazu finden sich im Edikt auf den Seiten 5 und 6.

Öffentliche Orientierung und Abstimmung

Der Gemeinderat hat den Voranschlag 2026 – bestehend aus Erfolgs- und Investitionsrechnung – verabschiedet und zur Urnenabstimmung vom 30. November 2025 freigegeben.

Eine öffentliche Orientierungsveranstaltung findet am Dienstag, 11. November 2025, um 19.30 Uhr im Kursaal Heiden statt. Die Veranstaltung wird zudem live auf www.heiden.ch/video übertragen.

Der vollständige Voranschlag 2026 sowie der Aufgaben- und Finanzplan 2027–2029 sind online unter www.heiden.ch/voranschlag und www.heiden.ch/afp abrufbar. Für den Aufgaben- und Finanzplan steht zusätzlich ein interaktives Online-Tool zur Verfügung, das eine detaillierte Analyse ermöglicht.

pd/ako