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Altstätten
23.10.2025
23.10.2025 16:14 Uhr

Altstätten wehrt sich gegen Leistungsabbau im Eiltempo

Rheintal braucht Planungssicherheit: Altstätten verlangt klare Spitalstrategie.
Rheintal braucht Planungssicherheit: Altstätten verlangt klare Spitalstrategie. Bild: srrws.ch
Die Stadt Altstätten kritisiert den erneut vorgezogenen Leistungsabbau bei der wohnortnahen Gesundheitsversorgung und verlangt von HOCH Health Ostschweiz eine klare und verlässliche Strategie.

Die Bevölkerung im Rheintal muss erneut einen vorzeitigen Leistungsabbau hinnehmen: HOCH Health Ostschweiz will das Spital Altstätten bereits im Juni 2026 und damit gut anderthalb Jahre früher als geplant schliessen. Wir haben berichtet, sowohl über die vorgezogene Umwandlung, als auch über die Reaktionen aus den Parteien.

Der Stadtrat sieht darin ein weiteres Zeichen mangelnder Verbindlichkeit und fühlt sich in seinem Anliegen nach einer nachhaltigen Gesundheitsversorgung nicht ernst genommen. 

In den vergangenen Tagen hat HOCH Health Ostschweiz mitgeteilt, dass das Spital Altstätten bereits im Juni 2026 in ein ambulantes Gesundheitszentrum umgewandelt wird. Ursprünglich war die Umwandlung auf Ende 2027 vorgesehen – und so wurde es mehrfach kommuniziert.

Bereits im April wurde mit der nächtlichen Schliessung der Notfallstation eine zugesicherte Leistung gestrichen. Auch Aussagen zu reduzierten ambulanten Angeboten stehen im Raum, obwohl im Juli 2023 noch versprochen wurde, das Angebot bleibe weitgehend gleich. 

Stadtpräsident fordert Klarheit und vorausschauendes Handeln

«Wir fühlen uns getäuscht. In einer Salamitaktik werden schrittweise versprochene Leistungen zurückgenommen», sagt Stadtpräsident Ruedi Mattle. Er fordert eine konsistente Strategie, die Chancen auf Wachstum und Rentabilität eröffnet. Der fortschreitende Abbau schrecke Patienten wie auch Fachkräfte ab. 

Herausforderungen anerkannt – Forderung nach Einhaltung der Zusagen

Rückläufige Fallzahlen, veränderte Patientenströme und Personalengpässe überraschen den Stadtrat nicht. «Die Schliessung eines Spitals und die Verlagerung von Leistungen kostet – das sollte auch der Führung bewusst sein», so Mattle.

Die Stadt erwarte, dass HOCH Health Ostschweiz an den ambulanten Angeboten festhalte – auch wenn diese vorerst hinter Erwartungen zurückblieben –, um das Vertrauen der Bevölkerung zurückzugewinnen. 

Wohnortnahe Grundversorgung bleibt oberstes Ziel

Für den Stadtrat bleibt zentral, dass die Region eine qualitativ hochwertige medizinische Grundversorgung erhält – sowohl im Spital Altstätten als auch später im neuen Gesundheitszentrum Rheintal, dessen Planungen voranschreiten.

«Wir setzen uns auch künftig dafür ein, dass die Bedürfnisse der Rheintaler ernst genommen werden», betont Mattle.

pd/ako