Auch dieses Jahr war der Sommeranlass der Bäuerlichen Vereinigung unteres Rheintal, zu dem die Nachbarn der Landwirtschaftlichen Vereinigung Rheintal ebenfalls eingeladen waren, wieder gut besucht. Rund 100 Interessierte fanden sich im Neubau der Fahrmaadhof AG und ProVerda AG in Diepoldsau ein.
350 Hektar Land für Gemüse
Nach einem kurzen Informationsteil stand eine Führung durch die moderne Gemüseverarbeitungszentrale an. Inzwischen zeigt sich der Gemüsebaubetrieb verantwortlich für insgesamt 350 Hektar Land, auf denen selbst oder mit Anbauverträgen Gemüse produziert wird.
Simon Lässer, Geschäftsführer, liess die langwierige Bauplatzsuche für den neuen Betrieb nochmals Revue passieren. Auch der Umzug der ProVerda AG vom alten Standort in Rebstein in den Neubau – ohne eine Unterbrechung der Produktion – sei eine grosse Herausforderung gewesen.
«Inzwischen sind wir ein halbes Jahr hier und haben immer noch nicht alle unsere Produkte verarbeitet», sagt Simon Lässer, sodass wohl weiterhin Herausforderungen anstehen werden.
Hohe Anforderungen an Hygiene
Auf der Führung wurde klar, wie effizient und nachhaltig in dem Gebäude gearbeitet werden kann, aber auch, welch hohe Anforderungen beispielsweise an die Hygiene bei der Verarbeitung von Gemüse gestellt werden. Damit keine Geruchsemissionen entstehen, wird die Abluft gewaschen.
Strom wird mit der eigenen Photovoltaikanlage produziert und der Wasserverbrauch konnte mit der modernen Technik im Neubau drastisch reduziert werden.
Durchdachte Abläufe vom Feld bis in den Laden
Die Abläufe sind alle durchdacht, sodass am einen Ende des Gebäudes das Gemüse vom Feld angeliefert und am anderen Ende ein ladenfertiges Produkt das Unternehmen verlässt. Als Vertreter des St.Galler Bauernverbandes informierte Hannes Dietsche über den aktuellen Stand der PFAS-Situation.
Hilfe für betroffene Bauernfamilien
«Immer noch sind die Werte hoch und es gibt keine definitiven Lösungen. Die Wasserumstellung zeigt Wirkung, Hilfsgesuche wurden eingereicht.» Die psychische Belastung der betroffenen Bauernfamilien steige und auch hier brauche es Hilfestellung.
Weiter beschäftigt die Landwirte das neue Punkteschema bei Baugesuchen hinsichtlich der Ammoniak- und Geruchsemissionen. Ab 2026 trete das neue System in Kraft und aktuell herrsche grosse Unsicherheit bei Stallplanungen.
Christian Eugster, Präsident der Bäuerlichen Vereinigung unteres Rheintal, informierte über die Aktion «Vo Puur zu Puur», die nächstes Jahr wieder im Rheintal stattfinden wird. Einige Betriebe haben sich bereits bereiterklärt.