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Rheineck
19.08.2025
19.08.2025 19:23 Uhr

Rheineck–Walzenhausen-Bähnli wird automatisiert

Bild: zVg
Die Appenzeller Bahnen (AB) wollen die Linie Rheineck–Walzenhausen ab 2027 vollautomatisch betreiben. Mitte August haben sie beim Bundesamt für Verkehr das Plangenehmigungsgesuch eingereicht – nun rückt die weltweit erste automatisierte Überland-Adhäsions- und Zahnradbahn näher.

Ab 2027 betreiben die Appenzeller Bahnen (AB) die Linie Rheineck–Walzenhausenn vollautomatisch und führerlos. Dafür haben sie Mitte August das Plangenehmigungsgesuch beim Bundesamt für Verkehr eingereicht.

Der Baustart auf der 1.90 km langen Strecke ist auf Ende 2026 geplant und dauert rund ein Jahr. Auch das Aussehen des neuen Fahrzeugs ist inzwischen bekannt; ein grosses Panoramafenster sowie die bezeichnenden Holzsitze sind Teil des neuen Fahrzeugs.

Anfangs noch mit Begleitung

Mit dem Einreichen des Plangenehmigungsgesuches sind die AB der weltweit ersten vollautomatisierten Überland-Adhäsions- und Zahnradbahn wieder einen Schritt näher. Nach Vorprüfung des Gesuches durch das Bundesamt für Verkehr erfolgt die Auflage in den anliegenden Gemeinden voraussichtlich noch diesen Herbst. Die geschätzten Kosten für das Projekt: 35 Millionen Franken. (Stand 19.08.2025)

Sind alle Genehmigungen vorhanden, beginnen die AB Ende 2026 mit den Bauarbeiten an ihrer Infrastruktur. Die Arbeiten an der Linie Rheineck–Walzenhausen dauern schätzungsweise ein Jahr. Während dieser Zeit verkehren Ersatzbusse. Die Wiederinbetriebnahme der neuen vollautomatisch betriebenen Bahn erfolgt nach Abschluss der Bauarbeiten. Vorerst werden die Fahrten begleitet, später dann fährt das Fahrzeug unbegleitet. 

Um die Fahrsicherheit zu garantieren, laufen bereits jetzt Vortests in verschiedenen Bereichen. Das vor gut einem Jahr installierte Kollisionswarnsystem zeichnet zuverlässig Daten auf und wird kontinuierlich weiterentwickelt; die Messungen der Verbindungsqualität für die Steuerung des Fahrzeugs sind inzwischen abgeschlossen.

Bild: zVg

Das Design steht

Parallel zur Infrastruktur wird zurzeit das neue Fahrzeug entwickelt. Inzwischen ist bekannt, wie es aussehen wird: Hauptmerkmal ist das grosse Panoramafenster auf der Talseite, das einen weiten Blick auf den Bodensee ermöglicht. Auf vielseitigen Wunsch wird auch das neue Fahrzeug wieder mit den bekannten Holzsitzen ausgestattet. Dank des breiten Einstiegs und der grosszügigen Stellfläche ist künftig eine Nutzung durch Rollstuhlfahrer ohne Hilfestellung möglich. Die neue Infrastruktur und das neue Triebfahrzeug entsprechen damit den Anforderungen des Behindertengleichstellungsgesetzes.

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Zahnradbahn mit Zukunft

Das aktuelle Fahrzeug der Linie Rheineck–Walzenhausen ist am Ende seiner Lebensdauer. Um den Erhalt der Linie auch in Zukunft sichern zu können, haben die AB sich für eine vollautomatisierte und führerlose Lösung entschieden. Diese ermöglicht eine Ausweitung der Betriebszeiten und Einsparungen im Betrieb. Die AB starteten das Projekt im September 2022; rund fünf Jahre später planen die AB die Betriebsaufnahme der automatisierte Betrieb.

pd/fam