Drei Kulturschaffende erhalten 2025 eine Wahlverwandtschaft: Fiona Fontanive (Tänzerin, Tanzlehrerin), David Jegerlehner (Musiker, Komponist, Konzertveranstalter) und Marlène Pichler (Bildende Künstlerin) erhalten je 5'000 Franken, um sich mit einem selbstgewählten Gegenüber im Sinne eines Mentorats auszutauschen.
Mit dieser sogenannten Wahlverwandtschaft können sie die eigene Arbeit weiterentwickeln. Stephanie Schmidt, Tizia Zimmermann und Elio Ricca, die drei Geförderten aus dem Vorjahr, schlugen die diesjährigen Kulturschaffenden vor. In diesem Gefäss werden die Geförderten zu den Fördernden.
Vertrauen und Wertschätzung für sieben Projekte und Initiativen
Ein Kuratorium ist für die Suche und Auswahl innerhalb der Fördergefässen Vertrauen und Wertschätzung zuständig. Dieses orientierte sich dabei an dem Jahresthema «Generationen-Verbindungen kultivieren».
Das Kuratorium für den Förderzyklus 2024/2025 besteht aus: Michelle Akanji (Kulturmanagerin, Zürich), Martin Handschin (Stiftungsrat Erbprozent Kultur, Zürich), Carmen Stadler (Autorenfilmerin, Zürich) und Isabelle Vuong (Zukunftsforschende, Berlin/Lausanne).
Vertrauen für zwei junge Initiativen
«Go!» – mit diesem Grundgedanken und im Sinne einer Ermutigung fördert Erbprozent Kultur den Generationenclub der Bühne Aarau und das Haus Gawaling mit je 6'000 Franken. Das Haus Gawaling ist ein Treffpunkt der tibetischen Community im Dorf Mathon, in Graubünden. In Residenzen und Sommerprogrammen kommen jährlich Kunstschaffende zusammen, um sich zu inspirieren und auszutauschen.
Gemeinsam und über die Generationen hinaus greifen sie im Haus Gawaling Fragen nach Zugehörigkeit und kultureller Identität in dysphorischen Kontexten auf und entwickeln diese weiter.
Der Generationenclub der Bühne Aarau ermöglicht die Begegnung und die Zusammenarbeit Menschen verschiedenen Alters auf der Bühne. Er bildet die Vielfalt unserer Gesellschaft ab und gestaltet sie gleichzeitig mit. Jedes Jahr entsteht in einem ergebnisoffenen Prozess und mit einem hohen künstlerischen Anspruch eine neue Produktion.
Wertschätzung für fünf etablierte Institutionen
In Anerkennung ihres langjährigen Engagements und mit dem Gedanken «Weiter so!» fördert die Stiftung fünf unterschiedliche Institutionen mit je 10'000 Franken. Die «Association de sauvegarde du patrimoine rural jurassien» widmet sich seit bald 50 Jahren in vielfältiger Weise der Pflege und Weitervermittlung des kulturellen Erbes der Region. Im Zentrum steht die Herausgabe der Zeitschrift «L'Hôtâ».
Das Lichtspiel in Bern sorgt sich engagiert und leidenschaftlich um die sachkundige Pflege sowie um die generationen-übergreifende Vermittlung des filmischen Kulturerbes. Ticino in Danza in Mendrisio ermöglicht in beispielhafter Weise und mit dem künstlerischen Mittel des Tanzes den Austausch zwischen den Generationen, Kunstschaffenden und der lokalen Bevölkerung. Jeden Sommer lädt das Festival Tänzer aus dem In- und Ausland ins Tessin ein und ermöglicht einem breiten Publikum eine kostenlose Teilnahme.
Das Verzasca Foto Festival engagiert sich seit vielen Jahren mit einem Festival und verschiedenen begleitenden Veranstaltungen für die Fotografie und das Verzascatal. Es fördert die Begegnungen zwischen den Generationen und regt den aktuellen Dialog mit dem kulturellen Erbe des Tales an. Das Artists-in-Residence-Programm der Fundaziun Nairs gewährt jährlich vielen Künstlern für mehrere Monate ein Zuhause und einen Ort des künstlerischen Schaffens und Forschens, verbunden mit einem generationen- und spartenübergreifenden Austausch.