Die Glocken, die Josefsglocke (die grösste), gefolgt von der Jakobusglocke, der Gallusglocke, der Schutzengelglocke und der Armenseelenglocke, sind bereits über 70 Jahre alt. In jeder dieser Glocken hängt ein sogenannter Klöppel, der durch das Schwingen gegen die Innenwand der Glocke den charakteristischen Glockenton erzeugt. Über die Jahrzehnte hinweg führte die ständige mechanische Belastung beim Läuten zu erheblichem Verschleiss. Materialermüdung machte den Austausch notwendig.
«Die Klöppel bestehen aus harten Materialien wie Stahl oder Bronze, aber selbst diese halten der Dauerbelastung über so lange Zeit nicht ewig stand», erklärt ein Mitarbeiter der beauftragten Spezialfirma. Am Dienstagmorgen wurde nach der Morgenmesse der Strom zu den Glocken abgeschaltet. Ein grosser Spezialkran wurde neben der Kirche aufgebaut, um die schweren Bauteile sicher zu transportieren.
Anschliessend begannen die zwei Monteure der Firma Murbaer AG aus Büron im Kirchturm mit dem Ausbau der alten Klöppel, indem sie die Bolzen lösten, mit denen die Klöppel befestigt waren. Die alten Teile wurden dann mit dem Kran vorsichtig zu Boden gelassen.
Von grosser Bedeutung
Parallel dazu wurden die neuen aus Weichstahl C54 geschmiedeten Klöppel auf das jeweilige Glockengewicht abgestimmt, in den Turm gehoben und dort fachgerecht montiert. Beim anschliessenden Probeläuten wurde sorgfältig überprüft, ob die Klöppel gleichmässig schwingen und im Ruhezustand nicht gegen die Glockenwand streifen. Durch den Einsatz der neuen Klöppel bleibt der Schalldruckpegel der Glocken unter dem Maximalwert von 79 Dezibel.
Der Klöppel der Josefsglocke brachte stolze 145 Kilogramm auf die Waage, was etwa vier bis fünf Prozent des Gewichts der Glocke selbst entspricht. Der kleinste Klöppel wog 14,5 Kilogramm, weiter Klöppel 31,5, 57 und 95 Kilogramm. Trotz dieses vergleichsweise geringen Anteils sind die Klöppel aufgrund ihrer zentralen Funktion für den Klang von grosser Bedeutung.
Am Sonntag, nach dem Gottesdienst werden die Kirchenglocken mit den neuen Klöppeln von Pfarrer Georg Changeth gesegnet. Dann erklingen sie wieder mit frischem Ton, bereit, auch die nächsten 40 bis 50 Jahre den Alltag der Gemeinde zu begleiten. Die alten Klöppel verbleiben im Besitz der St. Jakobus Pfarrei und werden künftig möglicherweise an einem öffentlich zugänglichen Ort ausgestellt.
Bildlegenden:
Mit einem Spezialkran wurden die neuen Klöppel in den Turm gehoben.
Die neuen Klöppel, aufgehängt auf Lederriemen, wurden fachgerecht montiert.