An Bord befanden sich damals zwölf Personen, die in meterhohen Wellen ums Überleben kämpften. Nur durch das schnelle und mutige Eingreifen eines Ehepaar die mit ihrer Segelyacht zufällig in der Nähe waren, konnten alle acht Männer und vier Frauen – darunter eine Schwangere – lebend gerettet werden.
Die Entdeckung erfolgte in der Seemitte zwischen Langenargen und Horn. Paganini lokalisierte das Wrack mithilfe modernster Sonartechnik und ferngesteuerter Unterwasserdrohnen. Eine Bergung ist nicht vorgesehen – der Umweltaspekt wurde 2011 von den zuständigen Behörden als gering eingeschätzt.
Folgen und Reformen nach dem Unglück
Das Unglück der «Lady Jay» hatte 2011 Defizite im internationalen Seerettungssystem aufgedeckt. Die verzögerte Reaktion der Rettungsdienste, technische Schwierigkeiten bei der Notrufübermittlung und unklare Zuständigkeiten hatten beinahe zu einer Katastrophe geführt. Seitdem Ereignisse gab es umfassenden strukturellen Verbesserungen:
- Einführung der Notrufnummer 112 rund um den Bodensee – unabhängig vom Mobilfunknetz.
- Zulassung des internationalen Seefunkkanals 16 auf dem Bodensee, um Notrufe per Funk absetzen zu können.
- Verbesserte Ausbildung der Notruf-Disponenten und Einführung klarer Einsatzprotokolle bei Seenotlagen.
- Einführung eines Bereitschaftsdienstes bei stürmischem Wetter bei der Seerettung
- Verpflichtende Kooperation der Rettungseinheiten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz bei internationalen Einsätzen.