Er nennt dies Schrott-Modellieren mit dem Schweissbrenner. Bei jedem Verkauf gibt er eine lebenslange Garantie. Sollte etwas zu reparieren sein: Der Künstler ist zur Stelle. Dies im Gegensatz zu den vielen Artikeln der Warenwelt, die höchstens zwei Jahre Garantie haben.
Schweiss gegen Wegwerfgesellschaft
Qualität soll vor Quantität stehen. Der Recycling-Künstler wehrt sich gegen die Abfallproduktion der heutigen Zeit. Mahnend zeigt er auf, wie wir verschwenderisch und naturzerstörerisch leben. So verschlingt ein Plastikwolfkäfer Unmengen von Plastik.
Ein Plastikspecht lebt am Plastik und nicht am Baumstamm. Köppel ärgert sich über das vom Menschen verursachte Insektensterben. Nichts ist so vollkommen wie beispielsweise Libellen.
Dagegen nimmt sich der modernste Helikopter als armseliges Menschenwerk aus, meint der Künstler. So sind seine filigranen Insekten-Skulpturen eine Hommage an die natürliche Genialität. Ein genmanipuliertes Monster kritisiert dagegen düster den Eingriff des Menschen in die Natur.
Zwischen Punk, Buchhalter und Höhenflug
Es gibt aber auch Humorvolles: ein Appenzeller als Punk oder sechs Arbeiterinnen in einer Schmuddelecke. Ein Buchhalter hält verzweifelt ein verschlossenes, verschweisstes Bilanzbuch, das er einfach nicht mehr öffnen kann.
Silvan Köppel selbst hat es nicht so mit den akribischen Zahlen-Beamten. Er ist eben ein Freigeist. Die zahlreichen Vogelskulpturen sind Ausdruck seiner künstlerischen Höhenflüge.
Es gibt vieles zu entdecken an der Feldstrasse in Au wie auch für zwei Wochenenden in der Dependance im Stellwerk Heerbrugg. Silvan Köppel wird während der Ausstellung anwesend sein.