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Heerbrugg
14.06.2025

«Klein – schräg – intim»: Köppel zeigt seine Werke

Werk von Silvan Köppel
Werk von Silvan Köppel Bild: zVg
Der Auer Plastiker Silvan Köppel bringt seine kleinen, skurrilen Eisenfiguren ins Stellwerk Heerbrugg. Vom 4. bis 13. Juli zeigt er dort Werke, die teils noch nie ausgestellt wurden – samt neuer Skulptur mit alten Stellhebeln.

Eigentlich können die Besucher die biomechanischen Schrottplastiken von Silvan Köppel an der Feldstrasse im Auer Industriegebiet bei der Gorilla Beiz bestaunen. Trotzdem findet nun unweit davon im Stellwerk Heerbrugg eine Ausstellung seiner Werke unter dem Titel «Klein – schräg – intim» statt.

Es sind «Figürli», kleine Objekte, die ihm besonders wichtig sind und von denen einige noch nie gezeigt wurden. Bei dieser Gelegenheit platziert er zudem vor dem Stellwerk eine Skulptur.

Silvan Köppel Bild: zVg

Wie diese Neuschöpfung aussieht, weiss niemand. Sicher ist nur, dass zwei ausgediente Stellhebel vom Stellwerk integriert werden. Die Enthüllung der Eisenplastik findet am Künstler-Apéro vom 4. Juli statt.

Geboren aus einem Vereinsausflug

Geboren wurde die Ausstellungsidee an einem Vereinsausflug des Vereins ideeStellwerk zum Bauernhof des Künstlers im Mohren, wo man seine Werkstatt besuchte. Dort sind so bekannte Eisenplastiken wie die «brennende» Giraffe und der Don Quichote entstanden.

Der Plastiker liebt das Handwerk und zeigt beim Schweissen höchste Könnerschaft. Seit 35 Jahren fertigt der gelernte Schlosser nun bereits Eisenobjekte. Er lotet dabei handwerkliche Grenzbereiche aus.

Werk von Silvan Köppel Bild: zVg

Er nennt dies Schrott-Modellieren mit dem Schweissbrenner. Bei jedem Verkauf gibt er eine lebenslange Garantie. Sollte etwas zu reparieren sein: Der Künstler ist zur Stelle. Dies im Gegensatz zu den vielen Artikeln der Warenwelt, die höchstens zwei Jahre Garantie haben.

Schweiss gegen Wegwerfgesellschaft

Qualität soll vor Quantität stehen. Der Recycling-Künstler wehrt sich gegen die Abfallproduktion der heutigen Zeit. Mahnend zeigt er auf, wie wir verschwenderisch und naturzerstörerisch leben. So verschlingt ein Plastikwolfkäfer Unmengen von Plastik.

Ein Plastikspecht lebt am Plastik und nicht am Baumstamm. Köppel ärgert sich über das vom Menschen verursachte Insektensterben. Nichts ist so vollkommen wie beispielsweise Libellen.

Dagegen nimmt sich der modernste Helikopter als armseliges Menschenwerk aus, meint der Künstler. So sind seine filigranen Insekten-Skulpturen eine Hommage an die natürliche Genialität. Ein genmanipuliertes Monster kritisiert dagegen düster den Eingriff des Menschen in die Natur.

Zwischen Punk, Buchhalter und Höhenflug

Es gibt aber auch Humorvolles: ein Appenzeller als Punk oder sechs Arbeiterinnen in einer Schmuddelecke. Ein Buchhalter hält verzweifelt ein verschlossenes, verschweisstes Bilanzbuch, das er einfach nicht mehr öffnen kann.

Silvan Köppel selbst hat es nicht so mit den akribischen Zahlen-Beamten. Er ist eben ein Freigeist. Die zahlreichen Vogelskulpturen sind Ausdruck seiner künstlerischen Höhenflüge.

Es gibt vieles zu entdecken an der Feldstrasse in Au wie auch für zwei Wochenenden in der Dependance im Stellwerk Heerbrugg. Silvan Köppel wird während der Ausstellung anwesend sein.

Kulturraum Stellwerk Heerbrugg
Achelistrasse, Heerbrugg

Künstler-Apéro: Freitag, 4. Juli, ab 19.00 Uhr
Öffnungszeiten: Freitags: 18.00–20.00 Uhr / Samstags und sonntags: 14.00–18.00 Uhr
Ausstellung: 4.–13. Juli 2025

www.kulturraum-stellwerk.ch | www.silvankoeppel.ch

pd/tan
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