Auf den sozialen Netzwerken macht gerade ein schwarzes Bild mit dem Hashtag «guetnachtläbe» und einer Träne die Runde.
Gepostet wird das Foto oder der Hashtag von vielen Clubs und Nachtlokalen, die aufgrund der beschlossenen Massnahmen gezwungen sind zu schliessen. Auch St. Galler Betriebe wie Trischli, Ivy, Kugl oder Tankstell sind betroffen. Via Instagram oder Facebook kündigten diese an, vorerst zu schliessen.
Clubs zeigen sich mit #guetnachtläbe betroffen

Die St.Galler Regierung beschloss letzten Freitag, ein Tanzverbot einzuführen. «Ein Tanzverbot ist für die Betroffenen de facto ein Verbot sämtlicher Veranstaltungen. Keine Konzerte, keine Partys, keine Musik», sagte Lukas Hofstetter, Vorstand von «Nacht Gallen» dazu.
Damit ist St.Gallen nicht allein: Praktisch in der ganzen Schweiz müssen die Clubs und Bars wegen den verschärften Massnahmen schliessen. Auch auf Twitter gehen die Wogen zum Thema hoch; das Bild mit dem Hashtag wird x-fach geteilt und kommentiert. Dabei werden nicht unbedingt die Massnahmen kritisiert, sondern vor allem die fehlende Unterstützung und Wertschätzung gegenüber der Branche.
«Ich begrüsse effiziente und zielführende Massnahmen, aber sie sollten schon so konsequent und fair sein, dass z.b. Clubs eine echte Chance auf Unterstützung haben, statt dass man ihnen mit einem Tanzverbot und Sitzgebot das Genick bricht», kommentiert ein anderer User.
Die Clubkultur-Branche steht vor dem Aus. So gross mein Verständnis für die beschlossenen Massnahmen ist, so fatal wäre es, den Betrieben jetzt nicht umgehend zu helfen. Wir verlieren sonst eine Vielfalt im Angebot, die es so wohl nie mehr geben würde. #guetnachtläbe #COVID19 pic.twitter.com/jx3fGK072Q
— Tom Berger (@TomCBerger) October 20, 2020
Die St.Galler Regierung hatte basierend auf dem Covid-19-Gesetz des Bundes entschieden, dass das Amt für Kultur auf Gesuch hin weiterhin Finanzhilfen an Kulturunternehmen leisten kann. Der im Frühjahr gesprochene Kredit von insgesamt 22,8 Millionen Franken steht somit weiter zur Verfügung.
Ob Clubs und Bars auf Bundesebene auf Hilfe hoffen dürfen, ist zurzeit nicht klar. Bundesrat Alain Berset teilte am Donnerstag mit, dass man in den nächsten Tagen das Thema diskutieren wolle.