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Sport
21.05.2025

Springreitelite misst sich beim Longines CSIO

Peter Van der Waaij, Linus Hanselmann, Nayla Stössel, Edouard Schmitz, Kai Huttrop-Hage
Peter Van der Waaij, Linus Hanselmann, Nayla Stössel, Edouard Schmitz, Kai Huttrop-Hage Bild: Tatjana Neuner
Vom 29. Mai bis 1. Juni 2025 verwandelt sich das Reitstadion Gründenmoos in St.Gallen erneut in die Bühne für internationale Springreitelite. Beim Longines CSIO messen sich Weltmeister, Olympiasieger und Topstars aus neun Nationen – angeführt von fünf der aktuell zehn besten Reiter weltweit.

Der Land Rover Discovery Nationenpreis der Schweiz ist und bleibt die Prüfung, welche den Longines CSIO St.Gallen einzigartig macht. Belgien, Brasilien, Deutschland, Frankreich – das die Niederlande ersetzt – Grossbritannien, Irland, Österreich, Saudi-Arabien und die Schweiz sind die neun Länder, welche bei der 96. Ausgabe dieses traditionsreichen Wettkampfs gegeneinander antreten.

Dabei geht es am Freitagnachmittag um 250'000 Euro Preisgeld sowie Ruhm und Ehre. Am Samstag fällt die Entscheidung im Les Trois Rois Schweizer Cup Final und beim grossen Jagdspringen von Stadt & Kanton St.Gallen zeigt sich, wer den perfekten Mix zwischen Risiko und Sicherheit findet. Der mit 500’000 Euro dotierte Longines Grand Prix der Schweiz bildet am Sonntag den krönenden Abschluss der vier Turniertage.

Fünf aus den Top 10 der Longines Weltrangliste

Diese bewährten sportlichen Höhepunkte, das hohe internationale Ansehen des Turniers und das attraktive Preisgeld von knapp einer Million Euro sorgen dafür, dass die Reitstars aus aller Welt auch dieses Jahr nach St.Gallen kommen.

Mit dem dreifachen britischen Olympiasieger Ben Maher (Welt-Nr. 2), den beiden Schweizern Steve Guerdat (Welt-Nr. 5) und Martin Fuchs (Welt-Nr. 6) sowie für Österreich startenden Bayer Max Kühner (Welt-Nr. 7) und dem deutschen Richard Vogel (Welt-Nr. 9) sind gleich fünf Reiter aus den Top 10 der Longines Weltrangliste gemeldet.

Gelingt der Schweiz der Hattrick beim Nationenpreis?

Neben Guerdat und Fuchs hat der Schweizer Equipechef Peter van der Waaij auch Edouard Schmitz und Nadja Peter Steiner ins Team berufen sowie zwölf weitere Kaderreiter nominiert. Für die Schweiz als amtierendes wie auch als Heimteam wird es alles andere als einfach, den Nationenpreis zum dritten Mal in Folge zu gewinnen. Allen acht weiteren Teams ist der Sieg zuzutrauen.

Bundestrainer Otto Becker setzt für die deutsche Mannschaft neben Vogel auf so klingende Namen wie Hans-Dieter Dreher, Olympiasieger Marcus Ehning, Sophie Hinners und Michael Viehweg. Dank Roger Yves Bost und Penelope Leprevost kann Frankreich auf zwei weitere Olympiasieger zählen, die zusammen mit Stanislas de Malet, Nicolas Sers und Olivier Robert antreten.

Gewinner olympischer Goldmedaillen

Zusätzlich zu den drei von Maher bringt Scott Brash zwei weitere olympische Goldmedaillen ins britische Team ein, das Jane Annett, Jessica Mendoza und Matthew Sampson ergänzen. Zwar nicht eine Gold- aber immerhin eine Bronzemedaille gewann Saudi-Arabien bei den Spielen 2012 in London und überraschte die Fachwelt.

Wie auch 2024 in Paris war Ramzy al Duhami schon damals in der Equipe dabei. Jos Verlooy, Yuri Mansur und Denis Lynch führen die Teams aus Belgien, Brasilien und Irland an.

Zur österreichischen Mannschaft zählen neben Kühner auch Christoph Obernauer, Alessandra Reich, Katharina Rhomberg und Markus Saurugg. Turnierleiter Kai Huttrop-Hage zeigt sich sehr zufrieden: «Das Interesse an unserem Anlass war so gross, dass wir uns für neun Nationen entschieden haben. Die Equipenchefs haben ihre Versprechen gehalten und reisen mit starken Reitern mit ihren Top-Pferden an.»

Optimierter Turnierplatz im Gründenmoos

Sie alle freuen sich auf den optimierten Turnierplatz, den Martin Fuchs Anfang Mai prüfte und für sehr gut befand. Dies, obwohl für diesen Test eine Hälfte des Platzes sogar mit bis zu 100 Litern pro Quadratmeter bewässert wurde. Denn seit dem letzten Turnier haben die Organisatoren zusammen mit der Stadt als Besitzerin und dem Kanton St.Gallen markante Anpassungen vorgenommen.

Auf Anleitung des international anerkannten Experten Michel Poncelet wurde auf drei Längsseiten des Turnierplatzes eine Drainage eingebaut, um den Wasserfluss von den Böschungen auf den Platz zu stoppen. Zusätzlich wurden über den ganzen Platz rund elf Kilometer Sickerschlitze gegraben und mit 600 Tonnen Quarzsand aufgefüllt.

Im Rahmen der intensiven und regelmässigen Bodenlockerungen wurden rund 300 Tonnen Lavasand eingearbeitet, um die Struktur der Wurzelschicht zu verbessern. Darauf folgte eine Nachsaat mit einer speziell für den Turnierplatz in St.Gallen ausgewählten Grasmischung. Für Michel Poncelet ist klar: «Der Boden ist heute deutlich widerstandsfähiger als zuvor und auch besser für starke Niederschläge gerüstet.»

Attraktionen machen den Besuch zum Erlebnis

Den Auftakt bildet wie gewohnt der von Migros präsentierte Kindernachmittag am Mittwoch, wenn das CSIO-Maskottchen Galoppi die jüngsten Fans zu einem unterhaltsamen Programm begrüsst. An den vier Turniertagen bietet der Erlebnispark Breitfeld eine Fülle an Attraktionen für die ganze Familie.

Im Kinderparadies gibt es Ponyreiten, Hobby Horsing, den Kids Parcours von Land Rover Discovery, eine Hüpfburg, Torwandschiessen und weitere Fussballspiele. Auch Fohlen können bestaunt und am Samstag bei einer Auktion sogar gekauft werden. Diverse Showvorführungen, Pferdetransporter zum Besichtigen und eine grosse Auswahl an kulinarischen Köstlichkeiten runden das Angebot ab.

Zwischen den Prüfungen sorgen Artisten und Musiker für beste Unterhaltung und nach dem Sportprogramm steigt in der Champagner Bar die Riders Party. «Wir bieten beste Unterhaltung für die ganze Familie. Am Auffahrtsdonnerstag ist der Eintritt für alle kostenlos. Kinder und Jugendliche bis 16 Jahre geniessen an allen Tagen freien Eintritt. Es spricht also ganz viel für einen Besuch bei uns im Gründenmoos», sagt OK-Präsidentin Nayla Stössel.

pd/tan
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