Viele Interessierte fanden sich am Mittwochabend, 14. Mai 2025, im Rheinausaal in St.Margrethen ein und lauschten gemeinsam interkantonaler Politprominenz: Die SVP Rheintal lud die Thurgauer SVP-Nationalrätin Diana Gutjahr ins Rheintal, damit diese über das Gehen und Geschehen in Bundesbern berichten konnte.
Nach einer kurzen Begrüssung und einleitenden Worten von SVPler Marco Baumann bekam Diana Gutjahr die grosse Bühne und stellte sich Fragen von Baumann und später auch jenen vom Publikum.
«Partei der Büezer»
SVP-Nationalrätin Diana Gutjahr aus dem Kanton Thurgau hatte das Wort: «Wenn ich im Nationalrat nach rechts blicke – und damit ironischerweise die linken Politiker anschaue, merke ich, dass ich bei der SVP am richtigen Ort bin.»
Denn die Entscheide, die dort immer wieder gefällt werden, sind gegen die Meinung der wirtschaftsfreundlichen SVPlerin. «Die SVP ist die Partei der Büezer.» Dies müsse man sich immer wieder ins Bewusstsein rufen und leben.
Nicht beim ersten Versuch gewählt – zum Glück
Bereits 2015 verspürte eine damals noch jüngere Gutjahr den Drang, in die Politik zu gehen. Noch im selben Jahr kandidierte sie für den Nationalrat. Und wurde nicht gewählt – «zum Glück», wie sie heute festhält. «Ich war damals noch sehr jung und unerfahren.»
2017 klappte es dann mit der Kandidatur. Doch der Arbeitsweg ist lang und erfordert viel Umdenken. «Wenn ich abends mit den Kollegen aus dem Bundeshaus trete, haben sie eine kurze Gehdistanz vor sich, ich allerdings muss noch zwei Stunden nach Hause fahren. Das schlägt sich auf Berufs- und Privatleben aus.»
Ihr Motto blieb dabei aber immer klar. «Ich will die Dinge, die wir in unserem Alltag erleben, in die Politik bringen. Sei dies als Privatperson oder auch aus meiner Funktion in der Wirtschaft. Ich will keine Schreibtischtäterin sein, sondern aktiv mitwirken.»
Balance zwischen Politik und Privatleben
Das brachte es auf den Punkt. Politikerin, Unternehmerin und Mutter. Wie geht das alles unter einen Hut? «In meinem Unternehmen mache ich die administrativen Arbeiten. Ich versuche dabei, die Politik aus meiner Arbeit fernzuhalten.»
Doch es gibt auch immer wieder mal gute Gründe dafür, es nicht zu tun. «Beispielsweise habe ich mit den Mitarbeitern das Gespräch gesucht, als es darum ging, sie darauf hinzuweisen, dass ihnen im Alter Sozialversicherungsbeiträge fehlen, wenn sie diese in ihrem Arbeitsleben nicht stetig eingezahlt haben.»
Habe man hier jetzt gearbeitet oder Politik gemacht? Ganz so klar sei das nicht. «Ich wurde auch schon für ein Interview angerufen, während ich gerade an der Hausarbeit war. Habe ich hier meine Wäsche gemacht oder politisiert?» Die Grenzen sind fliessend.
Und eben dieses Allrounder-Denken führte sodann auch zu einem Kommentar von Baumann: «Wenn ich mir all diese linken Politiker ansehe, die sich, ohne einen anderen Job zu haben, über ihren Tag beklagen, steigt meine Wertschätzung für jemanden wie dich umso mehr.»