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Walzenhausen
06.05.2025

Ein letztes Mal im Lebensgefühl der «Friedau» schwelgen

Sabina Deutsch als Wirtin Romy
Sabina Deutsch als Wirtin Romy Bild: Isabelle Kürsteiner
Die Walzehuser Bühni lud in die «Friedau» ein. Sabina Deutsch zeigte mit Pier Palu und Markus Ludstock die Lebensgeschichte der Beiz auf.

Wer kennt sie nicht, die Beizen, welche längst der Vergangenheit angehören. Aber natürlich ebenso die Stammtische und die Spezialitäten der Häuser. Erinnerungen werden wach an die Musikbox, Flipperkästen, «Tschütteli-Kästen» oder Dartspiele.

In Walzenhausen gab es einst mehr als 30 Restaurants. Das «Landhaus» und die «Aussicht» verfügten über das oben genannte Interieur. Im «Rosenberg» konnte Dart gespielt werden. So kamen während des Auftritts von Sabina Deutsch immer wieder Erinnerungen auf.

Alte Erinnerungen auffrischen

«Friedau» war eine Hommage an die Beiz, welche in dritter Generation von Romy geführt wurde. Sie musste das Haus nach zwanzig Jahren aufgeben, da es einem Immobilienhai gehörte, der es abriss, um eine Generationensiedlung bauen zu lassen. Nun erinnerte sie sich zurück, beispielsweise an die Spezialität des Hauses «Fleischvogel mit Stock».

Nun, in Walzenhausen waren es der «Pantli» in der «Heimat» oder die «Appenzeller Nussgipfel mit Puderzucker» in der «Gebhardshöhe». Und dann die Stammgäste. Sie unterstützen jedes Wirtshaus, so auch in Walzenhausen. Darüber gibt es jede Menge Anekdoten.

Fantastische Stimme

Natürlich wurden die Lieblingslieder in der Juck-Box gedrückt und immer wieder gehört. Die sang Sabina Deutsch live auf der Bühne in der MZA, wo die Turnhalle sich in eine Wirtschaft verwandelte und beinahe bis auf den letzten Platz besetzt war.

Pier Palu, Sabina Deutsch und Markus Ludstock erinnerten an das Leben in der «Friedau». Bild: Isabelle Kürsteiner

Die Stimme von Deutsch begeisterte die Gäste in der «Friedau», respektive in der MZA vom ersten Ton an. Ihre Interpretationen der Hits von Zarah Leander bis Bonny M. war einzigartig. Das Publikum hing an den Lippen der ausdrucksstarken Sängerin.

Musik und Projektionen unterstrichen

Neben den Liedern erzählte Sabina Deutsch als Romy aus ihrem Leben, unterstrichen von der Musik von Pier Palu. Markus Ludstock verstärkte die Erinnerungen durch gekonnte Projektionen auf der Leinwand. Jene diente bereits in der Friedau bestens für Vorträge.

So erfuhren die Gäste beim letzten Zusammenkommen von den Schul- und Teenager-Jahren von Romy, ihrer ersten Verliebtheit, der Ausbildung an der Hotelfachschule Luzern und ihrem Wirtinnenleben.

Nach Ende des Spiels war da und dort zu hören: «Mer händ do oh viil Wörtschafte kha» oder «weisch noch säb?». Und so fiel der eine oder andere Name von Gasthäusern in allen drei Rhoden. Heute gibt es in der Gemeinde noch eine Hand voll davon.  

Isabelle Kürsteiner