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Walzenhausen
05.05.2025
05.05.2025 18:27 Uhr

Bauarbeiten, Badi, Bewegung: Walzenhausen ist umtriebig

Bild: zVg
In Walzenhausen bewegt sich derzeit einiges. Wir haben die wichtigsten Entwicklungen zusammengefasst.

Gleich drei Meldungen verbreitete der Walzenhausener Gemeinderat am Montag, 05.05.2025. Wir haben sie zusammengefasst.

Staubige Angelegenheit in Walzenhausen

Es wird gehämmert, gebohrt und gebuddelt. Gemeint ist die kürzlich eröffnete Baustelle für den Neubau des Reservoirs Weid oberhalb des Dorfzentrums. Die Felsbearbeitung ist nicht nur eine lärmige, sondern aufgrund der Trockenheit auch eine staubige Angelegenheit. Der geringe Niederschlag in den letzten Wochen ermöglicht aber auch ein zügiges Vorankommen.

Bereits nach rund einem Meter kommt der Molassefels zum Vorschein. Dieser wird aufwändig herausgespitzt und die Grube aufgrund von lokalen Instabilitäten mit einzelnen Erdnägeln gesichert. Zehn Meter graben sich die Maschinen an der höchsten Stelle in die Tiefe. Bis zur Vollendung des Lochs werden 1'500 Kubikmeter Erd- und Felsmaterial ausgehoben sein.

Fein säuberlich nach der Beschaffenheit getrennt, erfolgt vor Ort die Zwischenlagerung. Die beiden Wasserkammern mit einem Volumen von 400 Kubikmeter werden später wieder mit dem Aushubmaterial überdeckt. Bis auf einen Teil des vorgestellten Rohrkellers ist künftig nichts mehr vom Bauwerk sichtbar. Aktuelle Informationen sind der Gemeindewebsite zu entnehmen. Ebenso informiert eine Bautafel vor Ort über das Projekt.

Bild: zVg

Schwimmbad ist bereit für die Eröffnung

Rechtzeitig auf die Eröffnung am Muttertagwochenende werden die Arbeiten am neuen Ergänzungsbau abgeschlossen. Die erste Sanierungsetappe wird somit wie geplant vor dem traditionellen Anschwimmen beendet.

Alle Hände voll zu tun

Neben der Fertigstellung des Ergänzungsbaus gilt es wie jedes Jahr die Anlage aus dem Winterschlaf zu wecken. So befüllt Wasserwart Peter Schmid das Becken mit einer Million Liter Wasser. Das Bassin erhielt über den Winter eine neue Folie. Für eine ausreichende Dichtigkeit in den nächsten 15 Jahren ist somit gesorgt.

Neben der Bademeisterin und dem Pächter wimmelt es nur so von Handwerkern auf der Anlage. Boden- und Dachbeläge werden eingebracht, Sanitäranlagen installiert, Türen und Fenster angeschlagen, Rollrasen ergänzt und Anstriche angebracht. Alles muss zackig und fast auf den letzten Drücker erfolgen. Immerhin erwarten die Gäste am 10. Mai eine einwandfreie Anlage. Die Fachmänner lassen sich jedoch nicht aus der Ruhe bringen. Auch die Qualität muss stimmen.

Unterstützung aus dem Asylzentrum

Ganz ohne Unterstützung geht es dann doch nicht. Ein Team des kantonalen Asylzentrums Sonneblick unterstützt die Mitarbeitenden vor Ort mit Reinigungs- und Gartenarbeiten. Angeleitet durch das Betreuungspersonal helfen die Asylsuchenden während den letzten Wochen die Anlage fit zu machen und vom Bauschmutz zu befreien.

Zwischenzeitlich ist ein grosses Durchatmen spürbar. Die überholte Badewassertechnik mit der neuen Chemiedosieranlage funktioniert. Sozusagen das Herzstück der Anlage. Techniker und Elektroinstallateure haben ganze Arbeit geleistet.

Zweite Etappe folgt im Herbst

Während der diesjährigen Badesaison erfolgt die Planung und Vorbereitung der zweiten Etappe. Vorgesehen sind weitere Instandsetzungs- und Erneuerungsarbeiten. Die Ausführung folgt ab Herbst 2025, sodass 2026 das Sanierungsprojekt mit Investitionen von 1.2 Millionen Franken seinen Abschluss findet.

Aktuelle Informationen zum Sanierungsprojekt sind der Gemeindewebsite zu entnehmen. Oder schauen Sie gleich selbst vorbei in der attraktivsten Badi im Appenzellerland.

Bild: zVg

MZA-Dachstuhl wird verstärkt

Nach den Abbrucharbeiten ist die Erneuerung der Gebäudehülle und der Technik bereits im vollen Gange. Besondere Herausforderungen sind der Dachstuhl und die vielen neuen Leitungen.

Alles muss raus

Nach dem Abschluss der Sanierung des Südtrakts starteten die Arbeiten im Nordtrakt von vorne. Abbrechen, spitzen, bohren, rausreissen – alles mit viel Lärm. Nach wenigen Wochen stand nur noch der Rohbau. Kaum vorstellbar, dass vor Kurzem noch Unterricht in den Räumen stattgefunden hat. Lediglich Teile des Schullabors und Schränke, welche nicht ersetzt werden, bleiben bestehen.

Eine Auffrischung der Möbel reicht für die Weiterverwendung aus. Auch die Wärmeerzeugung, welche in diesem Trakt untergebracht ist, bleibt vorerst erhalten. Gleichzeitig zur technischen Erneuerung wird aussen zusätzlich gedämmt, der Unterbau für die Schieferfassade aufgebaut und die neuen Fenster eingebaut.

Dachstuhl hält nicht Stand

Mitte der 90er Jahre erfolgte die Aufstockung der heutigen Bibliotheksräumlichkeiten. Das neue Geschoss beherbergt seither die Schulküche mit vier Küchenzeilen. Bereits in der Planungsphase haben Sondierungen ergeben, dass die Dimensionen des Dachstuhls heute nicht mehr ausreichen. Das Holztragewerk zeigt bereits erste Verformungen. Die Konstruktion kann weder die Schneelasten noch die zukünftige Photovoltaikanlage genügend tragen.

Auch für die Abstützung des Baugerüsts wurde eine provisorische Verstärkung eingebaut. Um die Tragkraft nach den heutigen Normen zu gewährleisten wird der Dachstuhl wie geplant nachgerüstet. 2026 folgt dann auch das Dach des Feuerwehrdepots. Im Projektkredit sind entsprechende Kosten dafür eingestellt.

Besondere Herausforderung

Kilometerweise werden neue Leitungen für Wasser, Heizung und Strom verlegt. Die Leitungsführungen zeigen sich besonders herausfordernd. Innerhalb der gegebenen Gebäudestruktur müssen Wege gefunden werden, ohne die alten einbetonierten Leitungen aufwändig aufzuspitzen. Und trotzdem gilt es die Rohre verdeckt in vorgesetzten Wänden oder heruntergehängten Decken zu führen. Abhilfe leisten hunderte von Kernbohrungen oder auch mal unkonventionelle Lösungen, um Hindernisse zu überbrücken.

Kosten im Griff

Die Gesamtinvestitionen belaufen sich auf CHF 8.3 Millionen inklusive Mehrwertsteuer und Reserve mit einer Ungenauigkeit von rund 3 Prozent. Gemäss aktuellem Baukostenstand liegen die bereits getätigten Ausgaben bei rund CHF 2.1 Millionen und sind somit im Plan. Aktuelle Informationen sind der Gemeindewebsite zu entnehmen.

pd/fam