Den Auftakt bildete «Nightfall» des italienischen Komponisten Roberto Di Marino. Mit sanften, fliessenden Melodien entfaltete das Duo eine atmosphärische Dichte, die das Publikum sofort in eine Welt der nächtlichen Stille und Romantik versetzte. Ein besonderer Glanzpunkt des Abends war Astor Piazzollas «Libertango».
Hier zeigte sich das Duo von seiner expressiven Seite: Die dynamische Interpretation dieses bekannten Tangos sprühte vor Energie und Leidenschaft. Besonders beeindruckend war die «Suite Havana» des kubanischen Komponisten Eduardo Martin. Die vier Sätze entfalteten eine vielschichtige Klanglandschaft, die von lyrischer Zartheit bis zu temperamentvollen Rhythmen reichte.
Karolina Romans warme, expressive Flötenklänge harmonierten perfekt mit Sami Kajtazajs virtuosem Gitarrenspiel, wodurch die Suite ihre volle Wirkung entfalten konnte. Mit «Moments en Rouge», einer Eigenkomposition von Sami Kajtazaj, entfaltete sich eine ganz persönliche musikalische Sprache. Die drei Sätze «Die Hoffnung auf die rote Murmel», «Die purpurrote Krawatte» und «Das alte Schaukelpferd» verbanden impressionistische Klangbilder mit erzählerischen Elementen und wurden von den beiden Musikern mit beeindruckender Intensität interpretiert.
Höhepunkt des Abends
Nach einem weiteren Piazzolla-Klassiker, dem melancholisch-schönen «Oblivion», folgte mit Vittorio Montis «Czardas» ein furioser Höhepunkt des Abends. Die sprühende Virtuosität und mitreissende Dynamik des Stücks sorgten für begeisterten Applaus im Saal.
Mit dem brasilianischen «Tico-Tico no Fuba» von Zeguinha de Abreu und Claude Lachapelles «Samba Cubana» setzte das Duo schwungvolle Akzente, die das Publikum noch einmal in die rhythmische Welt der südamerikanischen Musik versetzte. Als krönenden Abschluss und Zugabe präsentierten Roman und Kajtazaj eine eindrucksvolle Version von Chick Coreas «Spain».
Das Encore-Konzert mit dem Duo Saitenwind war ein herausragendes Erlebnis, das durch seine stilistische Vielfalt, technische Brillanz und emotionale Ausdruckskraft bestach. Karolina Roman und Sami Kajtazaj bewiesen eindrucksvoll, dass die Kombination von Querflöte und Gitarre ein wahres Feuerwerk an Klangfarben und Stimmungen entfalten kann. Ein Abend, der den Zuhörern noch lange in Erinnerung bleiben wird.