Claudio Zuccolini präsentierte an diesem Abend sein neues altes Bühnenprogramm «Der Aufreger» und brachte damit eine Woche nach dem Auftritt von Gabi Fleisch erneut handfeste Comedy nach Heerbrugg.
Als Angehöriger der «komischen» Generation X befindet sich Zucco derzeit zwischen Stühlen und Bänken. Und das im wahrsten Sinne des Wortes. Schliesslich befindet er sich in einem Alter, wo man weder jung und dynamisch, noch alt und weise ist. Man ist wortwörtlich einfach existent, gehört aber keiner richtigen Gruppe zu.
Der Aufreger schlechthin
Diese Identitätskrise förderte sodann die Selbsterkenntnis zutage, dass er einfach im falschen Alter ist. Vieles kann er immer noch nicht. Vieles wird er nie können und noch viel mehr will er schon gar nicht erst lernen. Doch es gibt eine Sache, die kann er richtig gut. Sich aufregen. Alles macht ihn sauer. Sei es ein Kochbuch, eine dreckige Tischdecke, Tätowierungen oder auch einfach nur ein Geschirrspüler.
Das sind Situationen, mit denen sich jeder auseinandersetzen muss und die auch jeder nachempfinden kann. Ebenso viel Verständnis dürfte man auch dafür haben, wie sehr die Mitmenschen das eigene Innere zum Kochen bringen können. Da können Kurt und Erika ein Lied von singen; schliesslich sind auch sie schon dem Aufreger begegnet. Und mehr noch. Der Aufreger selbst ist des Aufregers grösster Feind. Zucco stellt sich wie immer viele Fragen und erklärt, warum er gerne lästert. Beste Voraussetzungen also.
Das Publikum kann sich dabei zurücklehnen und über seine alltäglichen Beobachtungen wie immer herzhaft lachen. Denn beim Aufregen kennt Claudio Zuccolini kein Dazwischen.