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Reute
18.02.2025

Das «Bruggtobel» in Mohren bleibt geschlossen

Das romantisch im Waldgebiet von Mohren gelegene Restaurant Bruggtobel wird verkauft und dürfte als Wirtshaus aufgehoben werden
Das romantisch im Waldgebiet von Mohren gelegene Restaurant Bruggtobel wird verkauft und dürfte als Wirtshaus aufgehoben werden Bild: Peter Eggenberger
Romantikbeiz, Schluchtenrestaurant, Waldschenke – diese Bezeichnungen treffen alle auf das im Forst- und Grenzgebiet von Reute, Oberegg und Altstätten gelegene Wirtshaus Bruggtobel im Ortsteil Mohren zu. Nun aber scheint das definitive Aus für den beliebten Treffpunkt unausweichlich.

Die Geschichte der Wirtschaft Bruggtobel ist eng mit der 1885 eröffneten, von Altstätten nach Reute und Oberegg führenden Mohrenstrasse verbunden. Der neue Verkehrsweg liess den Marbacher Johannes Kobelt zügig handeln.

Er baute oberhalb der Brücke über den Gonzerenbach eine Wirtschaft, die bereits 1886 ihre Pforten öffnete. Hier gönnten sich in der Folge Fuhrleute, Wegmacher, Waldarbeiter, Jäger, Berufspendler und Sonntagsausflügler gerne eine Rast. 

Ahlmann-Tradition seit 1928

Als Nachfahrin von Johannes erwarb Hulda Kobelt mit ihrem Gatten Hans Ahlmann im Jahre 1928 das «Bruggtobel», und bis zu ihrem Tode (1988) war sie die gute Seele im Restaurant.

Anschliessend übernahmen Sohn Reinhard und Partnerin Rosmarie Bicker als ausgebildete Wirtsleute das Haus, das vorgängig einem totalen und stilgerechten Umbau unterzogen worden war. Auf der Aussichtsseite entstanden zudem eine grosszügige Terrasse und Parkplätze.

Liegenschaft wird verkauft

Trotz Neuerungen blieben die gemütlichen Stuben erhalten, und Rosmaries beliebter Sonntagsbraten nach Grossmutters Art liess die halbe Region ins «Bruggtobel» pilgern. Als leidenschaftlicher Jäger und Fischer bereicherte Reinhard das kulinarische Angebot. Nach dessen Tod am 7. August 2022 wirtete Rosy weiter, musste dann aber ihre Tätigkeit aus Alters- und Gesundheitsgründen aufgeben.

Nun aber hat sich die Erbengemeinschaft als Eigentümerin der Liegenschaft für den Verkauf entschieden, der von einem Immobilienunternehmen abgewickelt wird.

Es ist höchst unwahrscheinlich, dass eine allfällige Käuferschaft die Restauranttradition weiterführt, zumal sich die Verhältnisse im Gastgewerbe innerhalb weniger Jahre deutlich zu Ungunsten der Wirte entwickelt hat.

Peter Eggenberger