Die Projektfläche umfasste insgesamt 1.36 Hektaren mit mehreren Gewässern, bestehend aus zwei benachbarten Teilflächen – eine innerhalb und eine ausserhalb des Naturschutzgebiets Spitzmäder.
Die Fläche ausserhalb des Naturschutzgebiets wurde bereits zwischen 1996 und 2019 extensiv mit Braunvieh-Rindern beweidet, und die Ergebnisse waren bis auf eine zunehmende Verschilfung der Gewässer zufriedenstellend.
Die Fläche innerhalb des Naturschutzgebiets wies einen botanisch wenig wertvollen Bestand auf und im Herbst 2020 wurde dort eine grosse Fläche abgeschürft und darin neun neue Kleingewässer angelegt.
Wasserbüffel sollen verschilfte Tümpel öffnen
Pro Riet versprach sich mit der Umstellung auf Wasserbüffel, dass die neu geschaffenen Pionierlebensräume erhalten bleiben und die Wasserfläche bestehender und bereits stark verschilfter Tümpel wieder geöffnet wird.
Um die Auswirkungen zu erfassen, wurde die Beweidungsintensität dokumentiert, die Veränderung der Vegetation beurteilt und es wurden die Tiergruppen Libellen, Heuschrecken und Amphibien erfasst.
Im Fokus stand dabei die Förderung von sechs gebietstypischen Rote-Listen-Arten: Gelbbauchunke, Nördlicher Kammmolch, Teichmolch, Kleine Binsenjungfer, Sumpf-Heidelibelle und Sumpfgrille.
Zunahme der Vegetationsdeckung
Wie zu erwarten, nahm die Vegetationsdeckung der abgeschürften Fläche im Naturschutzgebiet über die Jahre zu. Die Wasserbüffel konnten jedoch die Kleingewässer und Teile der abgeschürften Fläche durch Tritt und sonstige Aktivitäten offenhalten und schufen teilweise auch neue Kleinstgewässer.
Gross war der Einfluss der Wasserbüffel auf die Gehölze und auf das Schilf, welche erfolgreich zurückgedrängt werden konnten. Das Schilf konnte bei den neuen Kleingewässern am Aufkommen gehindert werden und in bestehenden Gewässern wurde es stark zurückgedrängt – was viel Wasserfläche wieder geöffnet hat.
Bei den faunistischen Erhebungen wurden über 54 Arten aus acht verschiedenen Gruppen dokumentiert. Fünf der sechs Zielarten konnten auf der Projektfläche nachgewiesen werden – einzig die Gelbbauchunke fehlt nach wie vor. Vier von fünf Zielarten waren 2024 gegenüber 2022 stärker oder gleich vertreten.
Höhere Nachweise der Zielarten
Von den Zielarten profitierte die Sumpf-Heidelibelle am meisten: Gelangen zwischen 2011 und 2019 insgesamt zwölf Nachweise, wurde diese Anzahl alleine im Jahreswert 2024 mit 14 Nachweisen übertroffen.