In «normalen» Jahren veranstaltet der Pferdezuchtverein Rheintal zwei Fohlenschauen. Eine im August für die jungen Warmblüterpferde, eine im Oktober für die Freiberger. «Heute haben wir an einem Tag beide Fohlenschauen, die Warmblüter waren am Vormittag dran, jetzt darf sich der Freibergernachwuchs vorstellen» erläutert Willi Segmüller, Präsident des veranstaltenden Pferdezuchtvereins die Situation.
Wenn die Stute mit dem Fohlen...
Wie eine solche Fohlenschau funktioniert? Es treten immer Stute und Fohlen gemeinsam auf, da die gut halbjährigen Jungtiere noch ständig hinter ihrer Mutter hertraben. An der Leine wird die Stute in einem Geviert herumgeführt und das Kleine trabt hinterher. Ein wunderschönes, jedem Tierfreund zu Herzen gehendes Bild.
«Das hier ist keine Verkaufsschau» erzählt Willi Segmüller weiter, «sondern wirklich eine reine Nachschau, ob die Fohlen den Zuchtzielen entsprechen. Dabei werden drei Kriterien bewertet: Typ, Körperbau und Gänge.»
Für die, die es nicht wissen: Die Freiberger Pferde waren früher die Nutzpferde der Schweiz. Sie zogen den Pflug und die Kutsche und waren bei der Holzbringung im Einsatz. Starke, stämmige, gutmütige Gefährten, die die schweren Aufgaben übernommen hatten. Bei der Fohlenschau ebenfalls anwesend war der Diepoldsauer Kurt Rohner. Seine Spezialität: er züchtet sogenannte «Ur-Freiberger». Pferde, die in ihrem Stammbaum nie veredelt wurden, die also kein Fremdblut in den Adern rinnen haben. Die Zuschauer, überwiegend selbst Züchter oder Pferdehalter, verfolgten interessiert das Geschehen.