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Kommentar
Fussball Regional
07.01.2025
07.01.2025 14:42 Uhr

FC Altstätten wird zur Telenovela

Ein erfolgreiches Triumvirat ist nach den Abgängen des Trainerduos Geschichte. Von links: Dario Ilic (Sportchef), Sahin Irisme, Adi Brunner, Andreas Broger (Präsident)
Ein erfolgreiches Triumvirat ist nach den Abgängen des Trainerduos Geschichte. Von links: Dario Ilic (Sportchef), Sahin Irisme, Adi Brunner, Andreas Broger (Präsident) Bild: PD
Unruhige Zeiten beim FC Altstätten. Nach dem Abgang von Co-Spielertrainer Sahin Irisme wurde am Dienstag bekannt, dass auch Cheftrainer Adi Brunner den Verein nach äusserst erfolgreichen 3 1/2 Jahren verlässt. Ein Kommentar von Natal Schnetzer.

Irisme weg, Brunner weg - beim FC Altstätten rumpelt es in dieser Winterpause gewaltig. Der Verein mutiert in diesen Tagen zu einem FC Hollywood mit Stoff für eine Telenovela, nachdem man seit 2021 und der Installation des Trainerduos Brunner/Irisme sportlich nur positive Schlagzeilen gemacht hat.

In der heute versandten Medienmitteilung heisst es wörtlich, «der Trainer gibt sein Projekt weiter». Ernsthaft? Wer Adi Brunner als Trainer und Typ ein wenig kennt, weiss, dass er ein Projekt fertigmacht und nicht einfach so weitergibt. Und fertig war der 45-Jährige mit dem Projekt in der Saison nach dem Aufstieg in die 2. Liga interregional noch nicht. Viel mehr wurde er in den letzten Wochen vor der Winterpause von gewissen Exponenten innerhalb des Vereins grundsätzlich in Frage gestellt. Und weil er wusste, dass er angezählt war, kam er einer möglichen Entlassung mit seiner Demission wohl zuvor. 

War Brunner, smart im Umgang und ein guter Kommunikator, diesen Leuten zu erfolgreich und stand ihnen deshalb vielleicht medial vor der Sonne?

Die Absetzung seines Compagnons Sahin Irisme als Co-Trainer zielte wohl darauf, den Cheftrainer weiter zu schwächen. Über die wirklichen Hintergründe der Absetzung von Irisme hat der Verein nicht informiert.

Natürlich – Trainerwechsel sind im Fussballgeschäft an der Tagesordnung. Diese erfolgen in der Regel, wenn die sportliche Performance nicht stimmt. Dies war in Altstätten nicht der Fall – ganz im Gegenteil. Nichts desto trotz wollten die Verantwortlichen einen Kurswechsel. Das ist legitim, allerdings bleibt ein fahler Nachgeschmack. Mit dem Hintergrund der sportlichen Erfolge mit zwei Aufstiegen und einem Cupsieg hätte das Trainerduo einen anderen Abgang verdient – vor allem einen mit mehr Wertschätzung für 3 1/2 Jubeljahre!

Natal Schnetzer, Verleger rheintal24

Natal Schnetzer