Am Sonntagabend gegen 22 Uhr beobachteten zwei Beamte der Grenzpolizei Lindau, wie ein Mann nach dem Betanken seines Autos einfach davonfuhr, ohne zu bezahlen. Er ignorierte die Anhalteversuche der Polizei. Noch während der Verfolgung erfuhren die Polizisten, dass der Wagen gestohlen und der Verdächtige möglicherweise bewaffnet sei. Was sich dann ja auch bestätigte. Denn nach langer Verfolgungsjagd wurde der Autodieb gestellt. Und schoss sich selbst in den Kopf. Wobei er sich schwer verletzte, aber nicht mehr in Lebensgefahr schwebt. Rheintal24 hatte berichtet.
Amokfahrer mit zahlreichen Vorstrafen

Weitere Erkenntnisse liegen vor
Wie der ORF jetzt berichtet, habe das Polizeipräsidium Schwaben Süd/West in Kempten jetzt mitgeteilt, dass weitere Erkenntnisse zur Person des Täters vorliegen würden. Der 43-Jährige stamme aus Kisslegg. Am Tag der Verfolgungsjagd hatte er in Wangen im Allgäu das Fluchtfahrzeug gestohlen. Darin fanden die am Einsatz beteiligten Sicherheitskräfte gleich drei Faustfeuerwaffen. Davon waren zwei Stück scharf geladen. Ohne dass der Mann über eine waffenrechtliche Erlaubnis verfügte.
«Zur Herkunft der Waffen macht die Polizei aus ermittlungstaktischen Gründen derzeit keine weiteren Angaben», so Polizeisprecher Martin Hämmerle über Anfrage des ORF. «Ob der Fahrer unter dem Einfluss von Alkohol, Betäubungsmitteln oder Medikamenten stand, ist bislang unklar. Die Ergebnisse der Blutuntersuchung stehen noch aus.»
Kein unbeschriebenes Blatt
Weiters wird vom ORF berichtet, dass der Amokfahrer kein unbeschriebenes Blatt sei. Martin Hämmerle: «Der Mann war uns bereits wegen Einbrüchen, Pkw-Diebstahl, Betäubungsmitteldelikten und waffenrechtlichen Verstössen bekannt. Die Hintergründe der Tat sind weiter Gegenstand von Ermittlungen. Im Moment suchen wir Verkehrsteilnehmer, Passanten und Anwohner, die durch das Fluchtverhalten des Mannes gefährdet oder geschädigt wurden. Sie werden gebeten, sich bei der Polizei zu melden.»
Die Liste der dem 43-Jährigen vorgeworfenen Delikte ist ohnehin schon lang genug: «Dem Tatverdächtigen wird unter anderem Diebstahl des verwendeten Fahrzeugs, illegaler Besitz und das Führen von Schusswaffen, Fahren ohne Fahrerlaubnis, Bedrohung, gefährliche Eingriffe in den Strassenverkehr, Tankbetrug und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte vorgeworfen.»