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Vorarlberg
22.11.2024
22.11.2024 11:49 Uhr

Grenzüberschreitende Umweltverträglichkeitsprüfung für Atomendlager gefordert

Die Probebohrung bei Stadel. Hier soll der eidgenössische Atommüll landen.
Die Probebohrung bei Stadel. Hier soll der eidgenössische Atommüll landen. Bild: NAGRA
Wie kürzlich bekannt geworden ist, plant die Nationale Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle (NAGRA) ein Atommüll-Tiefenlager in Stadel im Kanton Zürich. Das Land Vorarlberg meldet bereits Bedenken an.

Zum Plan der Nationalen Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle (NAGRA) in der Schweiz, ein Atommüll-Tiefenlager im Standortgebiet Nördlich Lägern (Gemeinde Stadel im Kanton Zürich), also rund 100 km von der Vorarlberger Grenze entfernt zu errichten, hat das Land Vorarlberg eine klare Haltung: «Ein Atommüllendlager ist ein schwer zu verantwortendes Erbe. Wir verlangen die Einhaltung höchster Sicherheitsstandards und die Durchführung einer grenzüberschreitenden Umweltverträglichkeitsprüfung», so Landeshauptmann Markus Wallner und Landesrat Christian Gantner unisono.

Überzeugte Antiatomhaltung

Landeshauptmann Markus Wallner und Landesrat Christian Gantner verweisen auf die klare und überzeugte Antiatomhaltung Vorarlbergs, welche auf Verfassungsebene verankert ist. Und bereits auf den damaligen Kampf der Vorarlberger gegen das in den Siebzigerjahren des vorigen Jahrhunderts in Rüthi geplanten Atomkraftwerks zurückgeht. «Kernenergie ist alles andere als nachhaltig oder zukunftstauglich und damit keine verantwortbare Energiequelle. Die Risiken, die von Atomkraftwerken ausgehen, sind gerade für eine Region wie Vorarlberg in unmittelbarer Nachbarschaft zur Schweiz unverantwortlich.» 

Wallner und Gantner sind sich einig: «Der Schutz der Bevölkerung sowie von Natur und Umwelt stehen für uns an erster Stelle. Deshalb werden wir uns weiterhin im Dialog mit der Schweiz aktiv und mit Nachdruck für einen grenzübergreifenden Beteiligungsprozess einsetzen.» Dies wird Umweltlandesrat Christian Gantner auch in einem entsprechenden Schreiben an das Bundesamt für Energie in Bern bekräftigen. Zu technischen Machbarkeit und vor allem zur langfristigen Sicherheit einer solchen Anlage sind zu viele Fragen offen.

Erneuerbare Energien im Fokus

Die einzig richtige Antwort auf die Herausforderungen im Energiebereich sei der Fokus auf erneuerbare Energien. So setze das Land Vorarlberg konsequent auf saubere und sichere Energieträger wie Wasserkraft, Biomasse und Sonne. Der Ausbau dieser Technologien sei nicht nur nachhaltig, sondern auch der beste Schutz für unsere Umwelt und die Gesundheit unserer Bevölkerung.

Zur Wahrheit gehört aber auch, dass Vorarlberg keine rechtliche Handhabe zur Verhinderung eines Atomendlagers in der Schweiz hat.

rheintal24/gmh/vlk