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Balgach
18.11.2024

Judo und Ju-Jitsu Club Rheintal plant neues Trainingsgebäude

So soll das neue Trainingsgebäude dereinst aussehen. (Visualisierung)
So soll das neue Trainingsgebäude dereinst aussehen. (Visualisierung) Bild: zVg
Der Judo und Ju-Jitsu Club Rheintal plant ein neues Trainingsgebäude. Am bisherigen Standort an der Rietstrasse 35 in Balgach soll ein Neubau entstehen, der den heutigen sportlichen und baulichen Standards gerecht wird.

Seit der Vereinsgründung Ende der 1960er Jahre hat sich der Judo und Ju-Jitsu Club Rheintal zu einem wichtigen Zentrum für Kampfsport im Rheintal entwickelt. Die in den letzten Jahren stetig wachsende Zahl an Mitgliedern sowie die erhöhte Nachfrage nach Trainingsmöglichkeiten machen es notwendig, die Infrastruktur den heutigen Bedürfnissen anzupassen.

Aktueller Bau hat zu wenig Kapazität

Der aktuelle und in die Jahre gekommene Holzbau stosse immer wieder an seine Kapazitätsgrenzen, erklärt Vereinspräsident Roger Müller. Dies zeige sich an der Trainingsfläche von 100 Quadratmetern, die oft zu wenig Platz für optimale Trainings biete.

Darum sei die Teilnehmerzahl in den Schülertrainings bereits seit einigen Jahren auf maximal 16 Trainierende pro Training beschränkt worden, um genügend Platz und damit auch die Sicherheit gewährleisten zu können. Auch seien die knappen Platzverhältnisse bei Mannschaftskämpfen, J+S-Fortbildungskursen sowie bei Selbstverteidigungs- und Schnupperkursen für die Kleinsten sehr schwierig, führt Müller weiter

Schlechte Isolierung – teure Renovationen

Der aktuelle Holzbau wurde 1986 für 184'000 Franken erstellt. Die Gebäudehülle ist nach heutigen Standards zu gering gedämmt. Dies führt zu grossen Temperaturschwankungen im Dojo. In den Sommermonaten ist es oft zu heiss und in den Wintermonaten zu kalt. In den ersten Jahren verzichtete man auf eine Heizung. Erst im Jahre 2008 wurden elektrische Deckenstrahler eingebaut, jedoch geht auf Grund der unzureichenden Isolierung viel Wärme verloren. 

Bereits in den Jahren 2001, 2008 und 2016 waren grössere Sanierungen nötig gewesen. Die Kosten dafür beliefen sich auf etwa den gleichen Betrag wie die Baukosten von 1986. Ein Ende sei nicht in Sicht, meint der Präsident. Bereits müssten weitere Holzfenster ersetzt werden. 

Bilanzierend hält er fest, dass dies weder nachhaltig noch ökologisch sei. Die ungenügend gedämmte Gebäudehülle genüge den heutigen ökologischen Anforderungen bei Weitem nicht mehr und trotz der hohen Kosten blieben die knappen Platzverhältnisse bei einer Sanierung des bestehenden Baus bestehen. 

Gleichzeitige Erweiterung und Sanierung

Bereits im Sommer 2022 besprach die Vereinsleitung die Situation mit der Gemeinde Balgach. Mit einer Zustimmung des Gemeinderates zu einem Näherbaurecht war der Weg für eine Erweiterung frei.

Abklärungen von Holzfachleuten und eines Architekten hatten aber rasch gezeigt, dass unverhältnismässig hohe Kosten auf den Verein zugekommen wären, um den Holzbau gleichzeitig zu erweitern und die Gebäudehülle zu sanieren. 

Der alte Holzbau genügt den Ansprüchen des Vereins nicht mehr. Bild: zVg

Ein Neubau für die Zukunft

Im Jahr 2023 nahm der Club deshalb das Neubauprojekt in Angriff. Das neue Trainingsgebäude sollte baulich den heutigen Anforderungen entsprechen und eine deutlich grössere Trainingsfläche bieten. Dem Vorstand war es aber wichtig, dabei die Kosten im vertretbaren Rahmen zu halten.

Aus verschiedenen Offerten wurde schliesslich ein Projekt weiterverfolgt, welches diese Vorgaben erfüllte. Im zweistöckigen Neubau sind 450 Quadratmeter Trainingsfläche geplant. Darin enthalten wäre ein Bereich für gezieltes Kraft- , Ausdauer- und Koordinationstraining. Mit diesem Neubau, so sind Vorstand und Trainer überzeugt, stünde den heutigen Mitgliedern, aber auch den nächsten Generationen, eine zeitgemässe Infrastruktur zur Verfügung.

Auch der soziale Faktor wird berücksichtigt, indem eine Fläche mit Tischen und Stühlen für ein geselliges Beisammensein und Vereinsanlässe vor gesehen ist. Schliesslich soll dieser Bereich auch ein Treffpunkt für Eltern werden, welche ihre Kinder ins Training fahren oder abholen. Mit der geplanten Fläche könnten zukünftige Wettkämpfe, Trainingstage, J+S-Trainerkurse und weitere Veranstaltungen in einem angemessenen Rahmen stattfinden.

«Ein wichtiger Schritt für die Zukunft des Vereins» 

Die geplante Umsetzung eines Neubaus stellt für den Judo und Ju-Jitsu Club Rheintal einen wichtigen Meilenstein in der Vereinsgeschichte dar. «Mit dem neuen Gebäude würden wir die Grundlage schaffen , den Judo- und Ju-Jitsu-Sport im Rheintal erfolgreich in die Zukunft zu führen», erklärt Präsident Roger Müller.

«Wir möchten unseren Mitgliedern – von den Jüngsten bis zu den erfahrenen Kämpfern, den Senioren und den Mitgliedern des Adapted Judo – zeitgemässe Trainingsbedingungen bieten und gleichzeitig die Gemeinschaft weiter stärken.»

Umsetzung 2025 geplant

«Der Vorstand erachtet die Umsetzung im kommenden Jahr als ambitioniert, aber möglich. Die Pläne sind bereit für die Baueingabe bei der Gemeinde und das Sponsoringkonzept stehen», erklärt der Präsident.

Zur Finanzierungsfrage meint er: «Positiv ins Gewicht fällt, dass wir durch das Label 'Sport-verein-t' auf die finanzielle Unterstützung der IG Sport SG im Rahmen von rund einem Drittel der Kosten zählen können. Die Unterstützung der IG Sport SG bedingt jedoch einen genauen Kostenvoranschlag. Dieser ist in Arbeit und wird in Kürze vorliegen.» 

Zusammen mit dem reservierten Eigenkapitaleinschuss und der Eigenleistung der Mitglieder seien ungefähr die Hälfte der Baukosten gesichert. Die genauen Baukosten sollten bis Anfang Dezember 2024 bekannt sein. Danach beginnen die Sponsorensuche und die Anfragen an Stiftungen und Gemeinden.»

pd/jos
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