Die erste Schulstube von Reute befand sich im Pfarrhaus, das nach dem 1687/88 erfolgten Bau der Kirche errichtet wurde. Für den Unterricht waren lange Jahre die Ortsgeistlichen tätig, wobei Johann Konrad Sulzberger als erster Pfarrer in Reute wirkte. Rudimentär ausgebildete Lehrer wurden erst ab der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts eingestellt. Um das Jahr 1800 erfolgte die Verlegung des Unterrichtszimmers in ein besser geeignetes Haus, das sich ebenfalls unweit der Kirche befand.

Musterhafte Schulstube, erfolgreicher Lehrer

1825/26 erfolgte der Bau eines eigentlichen, der Kirche vorgelagerten Schulhauses, das sich bereits im ersten Jahr bestens bewährte. «Das Haus bei der Kirche ist ein neues wackeres Schulhaus. Es gehört der Gemeinde. Die Schulstube ist musterhaft. Der Lehrer ist lebendig, tätig und betreibt unstreitig alle Fächer mit viel Verstand und gutem Erfolg. Man darf die Leistungen mit Recht den vorzüglichen anreihen», heisst es im damaligen Inspektionsbericht.

Schulhäuser auch in den Aussenbezirken

In den Aussenbezirken von Reute wurde ebenfalls Schule gehalten, wobei gemietete Stuben als Unterrichtszimmer dienten. Eigentliche Schulhäuser entstanden 1839 im Schachen und 1891 in Mohren. Im Gegensatz zu Mohren wurde der Unterricht im Schachen wenig schmeichelhaft beurteilt: «Der Lehrer kränkelt oft und gehört ohnehin nicht zu den geistig starken. Doch tut er in Treuen, was er vermag, und namentlich im Rechnen sind seine Leistungen ziemlich befriedigend.»

Neues Schulhaus im Dorf

Nachdem das Schulhaus von 1825/26 nicht mehr zu genügen vermochte, entschieden sich Gemeinderat und Stimmbürger für einen Neubau. In den Jahren 1889/90 wurde neben dem Restaurant Ochsen ein neues Schulgebäude erstellt. Dieses diente bis 1964. Dann hatte es dem heutigen Zentralschulhaus zu weichen, in dem seit 1965 unterrichtet wird. (Quellen: «Geschichte der Gemeinde Reute» und «Kunstdenkmäler von Ausserrhoden, Band Vorderland»)