Schlussphase wie ein Thriller

Temporeich, kampfbetont und spannend bis zur letzten Minute. Mit einer Schlussphase, die einem Thriller glich. Die Begegnung zweier Teams, die sich nichts schenkten und den Zuschauern einen ausgeglichenen Kampf zeigten, der bis zuletzt hin und her wogte und Strafraumszenen hüben wie drüben lieferte.

Wobei die Diepoldsauer wie schon vor Wochenfrist gegen den FC Gams auch diesmal einen frühen Gegentreffer einstecken mussten. Der Appenzeller Verteidiger Lukas Haas hatte sich auf den Weg nach vorne auf der rechten Aussenbahn durchgesetzt und via Torpfosten eingeschossen. Doch anders als gegen Gams konnten die Riklin-Schützlinge kein Torfestival folgen lassen, sondern mussten zunächst noch die Feldüberlegenhet der Innerrhödler anerkennen.

Je länger, umso mehr

Was sich aber im Laufe der ersten Halbzeit noch änderte, denn je länger es dauerte, umso mehr nahmen die Diepoldsauer das Spiel in die Hand. Dennoch mussten sie mit dem 0:1 Rückstand zur Halbzeitpause in die Kabine. Wieder zurück, zeigten Karatay und Co., dass sie diesen Match für sich entscheiden wollten, attackierten den Gegner früh und zogen ihr Offensivspiel auf. Was erst in der 80. Minute Früchte trug.

Der kurz zuvor eingewechselte Appenzeller Verteidiger Lukas Fritsche wollte einen Ball aus der Gefahrenzone knapp ausserhalb des Sechzehners zurück zu Goalie Pascal Albrecht spielen, rasierte das Spielgerät aber nur, sodass es als lahme Ente in Richtung Albrecht rollte. Goalgetter Dursun Karatay erfasste die Situation sofort, sprintete dazwischen und erzielte souverän sein dreizehntes Saisontor. Und realisierte damit den inzwischen mehr als verdienten Ausgleich für die Blau-Gelben.

Mit Prachtschuss bezwungen

Wohl die meisten Besucher hatten sich bereits mit einem leistungsgerechten 1:1 Unentschieden abgefunden, als sich ein Abpraller zu dem an der Strafraumgrenze wartenden Lukas Haas verirrte, der sofort herzhaft draufhielt und mit diesem Prachtschuss FCD-Goalie Petar Petrov bezwingen konnte. Man schrieb die 90. Minute. Die Riklin-Elf setzte jetzt alles auf eine Karte, stürmte mit Mann und Maus und sogar mit Torhüter Petrov. Half alles nichts mehr, es blieb beim 1:2 für die Gäste.

Ein bitteres Tor, eine bittere Pille für den FC Diepoldsau-Schmitter, der trotzdem bis zum Beginn der Rückrunde von der Tabellenspitze lachen kann, dessen Vorsprung auf seinen engsten Verfolger FC Appenzell aber auf drei Zähler geschrumpft ist.