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Freizeit
31.10.2024

Süsses oder Saures – oder etwas zum Gruseln?

Bild: shutterstock.com
Am 31. Oktober, in der Nacht von Donnerstag auf Freitag, feiern kleine und grosse Gespenster, Zombies und Hexen Halloween. Wir erklären, welchen Ursprung und welche Bedeutung der Brauch hat und was es beim Feiern zu beachten gibt.

«Süsses oder Saures!» - mit diesem Schlachtruf ziehen am Abend des 31. Oktobers in den USA, aber zunehmend auch bei uns Scharen kleiner Hexen, Gespenster und Monster von Tür zu Tür. Ihr Ziel: von den Bewohnern Süssigkeiten einfordern. Ähnlich skurril kostümieren sich manche Erwachsene, die sich zu Partys treffen. Es ist der Abend der Gespenster und Geister: Halloween.

Ursprung in Irland

Woher kommt Halloween? Was sind die Quellen dieses Brauchs? Das Fest des Grauens hat seinen Ursprung in Irland: In vorchristlicher Zeit begingen die Kelten am 31. Oktober Samhain, eines ihrer wichtigsten Feste. Sie feierten damit ihre Ernte, den Beginn der kalten Jahreszeit und den Start in ein neues Kalenderjahr. Die Kelten glaubten ausserdem, dass es an diesem Tag Kontakte in das Reich der Toten geben kann.

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Das Wort Halloween entstand mit der Christianisierung. Die Kirche bezeichnete das heidnische Fest im 9. Jahrhundert als «All Hallows Eve», als den Abend vor Allerheiligen am 1. November. Evangelische Christen erinnern am 31. Oktober mit dem Reformationstag daran, dass der Mönch und Theologe Martin Luther 1517 seine 95 Thesen zur Reform der Kirche in Wittenberg veröffentlicht hat.

Gehirn-Wackelpudding

Zu einem Party-Event entwickelte sich Halloween erst, als irische Einwanderer den Brauch im 19. Jahrhundert nach Amerika brachten. Dort wird Halloween mit Monster-Kostümen, Gehirn-Wackelpudding und Friedhofs-Romantik gefeiert - und hat einen ähnlichen Stellenwert wie hierzulande die Fasnacht. Diese amerikanische, lustige Variante des Halloween-Festes hat inzwischen auch die Schweiz erobert.

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Der Brauch, Laternen aus Kürbissen zu schnitzen, geht ebenfalls auf eine Legende aus Irland zurück: Als ein Bösewicht namens Jack gestorben war, verwehrte ihm Gott den Zugang zum Himmel. Doch auch in der Hölle war Jack nicht willkommen, denn er hatte den Teufel zu Lebzeiten übers Ohr gehauen. Mit einem Stück Kohle, das er in eine ausgehöhlte Rübe legte, machte sich Jack auf die Suche nach einem Ort, an dem er bleiben konnte.

Brennendes Stück Kohle

Aus dieser Legende leiteten die Menschen den Glauben ab, dass ein brennendes Stück Kohle in einer Rübe die Macht habe, den Teufel und böse Geister fernzuhalten. Als viele Iren nach Amerika auswanderten, nahmen sie diesen Brauch mit. In den USA war der heimische Kürbis größer und leichter zu bearbeiten als Rüben. So löste er die Rübe als Jack O'Lantern ab - wie die geschnitzte Laterne im englischsprachigen Raum genannt wird.

Inzwischen hat der Handel den kommerziellen Wert von Halloween erkannt und bietet ein breites Sortiment an Grusel-Utensilien: von Masken und Kostümen über Gummi-Spinnen und -schädel bis zu Dekorationsartikeln für den Partyraum. Natürlich dürfen auch Kürbisse nicht fehlen - echte, aus Kunststoff oder auch als gedruckte Aufkleber. So wird Halloween auch zu einem Fest in den Kassen der Händler.

Kein rechtsfreier Tag

Aber Achtung, ihr Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen: Der 31. Oktober ist kein rechtsfreier Tag. Nach dem Ausruf "Süsses oder Saures" darf man nicht auf die Herausgabe von Süssigkeiten bestehen, das Saure sollte eine spassige Drohung bleiben. Denn Hauswände und Autos mit Eiern zu bewerfen oder Mülltonnen und Briefkästen zu demolieren, ist selbstverständlich auch an Halloween verboten und strafbar.

rheintal24/gmh/uh