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Vorarlberg
19.10.2024
19.10.2024 12:42 Uhr

Verdächtiger bei Einvernahme durch Fenster geflüchtet

Mit einem Küchenmesser ging der Beschuldigte auf einen hilfsbereiten Mann los
Mit einem Küchenmesser ging der Beschuldigte auf einen hilfsbereiten Mann los Bild: shutterstock.com
Ein tragischer Fall eines sich aus anfänglichen Nichtigkeiten aufschaukelnden Verbrechens ist diese Woche in Dornbirn passiert. Wo ein Ukrainer vor einer harmlosen Überprüfung durch die Polizei die Flucht ergriff und anschliessend einen Mann mit dem Messer verletzte.

Ein 25-Jähriger wurde am Mittwoch in den frühen Morgenstunden von Polizeibeamten angehalten und zum Zwecke fremdenrechtlicher Abklärungen zur Fremdenpolizei Dornbirn verbracht. Dabei verhielt sich der Mann ruhig und unauffällig. Es verdichteten sich die Hinweise, dass es sich bei dem Mann um einen Ukrainer handelt, der unter die Bestimmungen der Vertriebenenverordnung fällt und damit ein Aufenthaltsrecht in Österreich besitzt.

Verdacht einer Verwaltungsübertretung

Während die finalen Abklärungen mit der zuständigen Behörde im Gange waren, verliess der vermutlich panisch gewordene Angehaltene den Anhalteraum durch ein Fenster. Im Rahmen einer sofortigen Fahndung konnte der Mann, gegen welchen zu diesem Zeitpunkt der Verdacht einer Verwaltungsübertretung vorlag, nicht mehr angetroffen werden.

Nur wenige Stunden nach seiner Flucht – gegen 13.00 Uhr – soll der Mann einen 42-Jährigen in dessen Haus in Dornbirn mit einem Messer attackiert und verletzt haben. Der mutmaßliche Täter soll gegen 13.00 Uhr zunächst das Einfamilienhaus des Opfers in Dornbirn-Fischbach aufgesucht und um Hilfe und Kleidung gebeten haben. Der Hausbesitzer liess ihn herein, woraufhin der Beschuldigte laut Polizei ein in der Küche liegendes Messer ergriff und unmittelbar auf den Hausbesitzer einstach.

Widerstandslos festgenommen

Nach einem Handgemenge konnte sich der 42-Jährige in Sicherheit bringen und davonlaufen. Im Zuge einer sofort eingeleiteten Grossfahndung von insgesamt 17 Polizeistreifen und dem Polizeihubschrauber Libelle konnte der Beschuldigte kurze Zeit später etwa einen Kilometer vom Tatort entfernt widerstandslos durch Polizeikräfte festgenommen werden.

Der Mann befand sich am Mittwochabend in Polizeigewahrsam und wurde zum Sachverhalt befragt. Der 42-jährige Geschädigte wurde mit Verletzungen unbestimmten Grades ins Krankenhaus Dornbirn gebracht – laut Polizei wurde er nicht lebensgefährlich verletzt.

Verdacht des versuchten Mordes

Am Donnerstag berichtete die Landespolizei ergänzend, dass der festgenommene Beschuldigte auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Feldkirch in die Justizanstalt Feldkirch eingeliefert wurde. Gegen den Mann wird wegen des Verdachts des versuchten Mordes ermittelt.

rheintal24/gmh/vlpd