Karatesprung mit Fuss in Kopfhöhe

Die Gäste aus dem Kanton Zürich schwächten sich bereits nach fünf Minuten selbst. Der linke Aussenverteidiger Marko Gasic traf Widnaus Carlo de Almeida mit einem Karatesprung mit dem Fuss auf Kopfhöhe an der Schulter und streckte ihn nieder. Schiedsrichter Luka Stankovic zeigte dem übermotivierten Galic zu Recht die Rote Karte. Zum Glück konnte de Almeida nach einer Behandlungspause weiterspielen.

Was für den FC Bülach bedeutete, noch 85 Minuten in Unterzahl spielen zu müssen. Und das gegen eine Widnauer Mannschaft, die in der ersten Spielhälfte guten und teils durchdachten Fussball bot. Und die folgerichtig in der 9. Spielminute in Führung ging. Wobei dieses Tor ein Geschenk des Bülacher Goalies Alexander Benninger und seines Innenverteidigers Jan Lüscher war, denen der Versuch, den Ball hin- und wieder zurück zu schieben, missglückte. Der hellwache Noah Thönig spurtete dazwischen und drückte die Kugel hinter die Linie.

In gewohnt souveräner Weise

In den gesamten ersten 45 Minuten konnten die Gäste nur eine Chance verzeichnen, die zudem vom Widnauer Torhüter Ilija Kovacic in gewohnt souveräner Weise entschärft wurde. Während die Blau-Weissen in kurzen Abständen den Bülacher Strafraum unsicher machten, wie etwa Ceyhun Tüccar, der nach einer guten halben Stunde am Pfosten scheiterte. So dauerte es bis kurz vor dem Pausenpfiff, dass Tüccar nach einem Doppelpass mit Orhan Ademi aus rund 22 Metern abziehen und das Kunstleder im gegnerischen Tor versenken konnte. Was zum psychologisch wohl besten Zeitpunkt die 2:0 Führung perfekt machte.

Nach Wiederbeginn schien den Aegetenboys aber plötzlich eine ganz andere Mannschaft gegenüberzustehen. Denn der FC Bülach kam plötzlich auf, erspielte sich mehrere Tormöglichkeiten, die zunächst aber noch in Offensivszenen auf Drittliganiveau gipfelten. Bis dann nach genau einer Stunde Spielzeit das Spielgerät nach einem Sekundenschlaf der Widnauer Verteidigung hinter Kovacic zum Anschlusstreffer im Netz zappelte. Der eingewechselte Adrian Xhemajli war nach Zuspiel von Teixera Gomes der glückliche Torschütze.

Drehschuss aus spitzem Winkel

Doch die Lüchinger-Schützlinge liessen sich nicht lange bitten. Nur zehn Zeigerumdrehungen später verlängerte Noah Thönig den Ball mit dem Kopf zum zwischenzeitig aufs Spielfeld gekommenen Lucas Barboza, der mit einem Drehschuss aus spitzem Winkel für eine vermeintlich komfortable 3:1 Führung sorgte. Doch nur wenig später gelang den Gästen der neuerliche Anschlusstreffer. Diesmal durch Teixera Gomes, der von Adrian Xhemajli mit einem scharfen Pass aus Richtung linker Eckfahne lanciert worden war und völlig frei stand.

Wieder waren nur wenige Minuten vergangen, als Daniel Lässer nach einem Doppelpass mit Ademi an der Strafraumgrenze zum Abschluss kam und in gewohnt sicherer Schussmanier unhaltbar in die rechte untere Torecke traf. Dieses 4:2 in der 79. Minute bedeutete eigentlich die Entscheidung zugunsten Blau-Weiss.

Mit Traumpass eingesetzt

Inzwischen waren durch Trainer Andreas Lüchinger einige der jungen Wilden des FCW eingewechselt worden. Und eines dieser Jungtalente, nämlich Finn Metzler wurde von Routinier Daniel Lässer mit einem Traumpass eingesetzt, zog mit dem Ball am Fuss noch einige Meter in Richtung gegnerisches Tor und hämmerte die Wuchtel unhaltbar aus spitzem Winkel in die Maschen. Zum Endstand von 5:2 Toren für den FC Widnau. Der damit auf Rang drei der Tabelle vorrücken konnte.