Fataler Fehler mit schlimmen Folgen
Doch nicht alles lief immer so gut. Provokationen gehörten bei der Partei allgemein dazu. Und eines Tages wurde eine solche Kriftner gar zum Verhängnis. Doch der Reihe nach. Als die Nationalratswahlen vor der Tür standen, wurde Kriftner dafür beauftragt, hier eine Wahlkampagne zu machen. «Gemeinsam mit anderen Parteimitgliedern arbeiteten wir ein Wahlformular aus. Eines Tages, kurz vor der Druckübergabe, kam der Befehl, dass man noch einen wichtigen Satz aufnehmen soll: Ärgern Sie sich auch über Scheinasylanten und Kriminaltouristen?» Da man kurz vor der Druckübergabe stand und es damals noch kein Internet gab, «musste ich die Änderungen telefonisch durchgeben. Die junge Frau am Telefon nahm die Änderungen entgegen und leitete sie weiter.»
Doch es dauerte nicht lange, bis das Gut zum Druck bei Kriftner im Briefkasten lag. «Mich traf fast der Schlag, als ich gesehen habe, dass die Druckerei es tatsächlich geschafft hat, von Tamiltouristen statt Kriminaltouristen zu sprechen!» Da es aber ein einziges Wort innerhalb von rund tausend anderen Wörtern war, sah Kriftner darüber hinweg. Gebracht hätte eine Beschwerde aber ohnehin nicht viel – denn waren die Flyer ohnehin bereits gedruckt. Zwar ist Kriftner sauer über den Schreibfehler, gleichzeitig ist er aber auch optimistisch, schliesslich ist der Fehler nur klein. Denkt er jedenfalls. Dieser Schreibfehler wird sich noch unfassbar rächen. Und ist einer der Gründe, weshalb Kriftner sich dazu entschied, die Schweiz zu verlassen.