In jeder Situation das Richtige

Dafür war neben den Trainern der beiden Teams, die immer auf ihre Schützlinge kalmierend einwirkten, vor allem auch Schiedsrichter David Portmann verantwortlich. Dieser pfiff zugleich unauffällig und absolut autoritär, liess keine Diskussionen aufkommen und tat in jeder Situation das Richtige. Und musste nur dreimal die gelbe Karte zücken. Ausserdem war spätestens mit der 3:0 Führung für die Aegetenboys jegliche Derby-Emotion aus dem Match draussen.

Die ersten zwanzig Minuten waren für den neutralen Betrachter die besten der Partie. Ausgeglichen wogte das Spiel hin und her. Die Städtlikicker leisteten prächtige Fussballarbeit, attackierten die Widnau noch tief in deren Hälfte und kamen auch zu Halbchancen. Wobei auch in dieser Periode des Spiels Widnau die besseren Möglichkeiten vorfand. So pfiff ein Tüccar-Schuss nur knapp am Gehäuse vorbei. Genauso wie auf der anderen Seite eine Aktion von Egzon Shabani nach gut getretenem Eckball von Irisme.

Den Ball direkt weitergeleitet

Kein Wunder, dass sich die Partie dann etwas beruhigt, es war brütend heiss auf der Aegeten. In der 24. Minute segelte ein weiterer Tüccar-Knaller nur knapp am von Bruno Mota Marinho gehüteten Tor der Altstätter vorbei. Doch zwei Minuten später war es dann soweit. Ein Freistoss von Tüccar fand den Hinterkopf von Noah Thönig, der den Ball direkt in die Maschen weiterleitetete. Und wieder nur nach zwei Zeigerumdrehungen war es Ceyhun Tüccar, der für das 2:0 für die Blau-Weissen sorgte. Daniel Lässer hatte ihn mit einem lässigen Pass in die Schnittstelle auf den Weg Richtung Tor geschickt. Und Tüccar vollendete eiskalt.

Die zweite Spielhälfte wurde dann von der Lüchinger-Truppe dominiert. Was sich auch in Toren ausdrückte. So in der 56. Minute, als ein schwer zu nehmender halbhoher Pass auf Orhan Ademi gespielt wurde, der diesen aber brillant und mit viel Gefühl volley verwertete. Und elf Minuten später noch einmal nachlegte. Arbnor Dalipi schob Ademi einen prächtigen Pass genau in die Schnittstelle. Und der ehemalige Braunschweig-Legionär liess sich nicht zweimal bitten, zögerte nicht, sondern verwandelte diese Tormöglichkeit routiniert und nervenstark. Goalie Mota hatte keine Chance.

Es geht hart zur Sache

Entsprechend gut gelaunt und gelöst präsentierte sich Orhan Ademi nach dem Schlusspfiff im Interview: «Dieses Ergebnis und dass sich zwei Tore schiesse: das hätte ich vor dem Spiel sofort unterschrieben. Im Vorfeld wurde viel Positives über den FCA geschrieben und nur wenig über uns. Jetzt haben wir allen gezeigt, dass wir die Nummer eins im Tal sind. Das Niveau in der 2. Liga Interregional? Es gibt hier viele gute Kicker und es geht hart zur Sache. Ich muss mich noch etwas eingewöhnen. Aber ich bin beim richtigen Verein. Und hallo: zwei Chancen – zwei Tore. Alles klar!»

Altstättens Trainer Adrian Brunner zeigte auch Anerkennung für den Sieg des FC Widnau: «Die Widnauer haben verdient gewonnen. Aber auch weil wir zuviel Respekt gezeigt haben. Wir haben gut angefangen, sind gut ins Spiel gekommen und haben anfangs eine gute Leistung gezeigt. Dann ist es aber mit den zwei Gegentoren schnell gegangen. Blau-Weiss hat gewonnen, weil es mehr Qualität gezeigt hat und weil wir ihnen dies Qualität zugestanden haben. Wir hätten mutiger antreten müssen.»