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Fussball Regional
16.08.2024
16.08.2024 20:04 Uhr

Vorschau 2. Liga interregional: Bescheidenheit als neue Tugend

Bild: PD
Nach einer grandiosen letzten Saison stieg der FC Altstätten verdient in die 2. Liga interregional auf und spielt somit neu fünftklassig. Das klare, aber nicht ganz einfache Saisonziel: der Klassenerhalt.

Am 2. Juni brachen auf der Altstätter GESA alle Dämme. Nach einem 7:1-Kantersieg im Rheintaler Derby gegen den FC Au-Berneck war klar: Der Aufstieg ist perfekt. Altstätten wird kommende Saison in der 2. Liga interregional spielen.

Dabei wurde es in der Mitte der Rückrunde noch einmal etwas brenzlig. Vor der Winterpause führten die Altstätter mit soliden acht Punkten Vorsprung. Doch der eine oder andere Patzer in der zweiten Saisonhälfte brachte die Verfolger von Rorschach-Goldach noch einmal heran, ehe sich die Städli-Elf von der Minikrise wieder erholte und schlussendlich souverän mit neun Punkten Vorsprung auf Rorschach-Goldach aufstieg. 

Dazu kommt noch der grosse Triumph im OFV-Cup, wo man sich mit einem 6:1 gegen Bischofszell die Krone aufsetzen und sich damit für die 1. Hauptrunde im Schweizer Cup qualifizieren konnte. Einzig der 2.-Liga-Meistertitel blieb Altstätten verwehrt. Das entscheidende Spiel verlor man gegen den FC Arbon.

Zielsetzung Ligaerhalt

Nun sind die Ziele des FCA wieder etwas tiefer gesteckt, wie der Sportliche Leiter Dario Ilic verrät: «Unser erklärtes Saisonziel ist der Klassenerhalt.» Eine Aufgabe, die nicht ganz einfach werden dürfte, da es schliesslich in der 2. Liga interregional ganze vier Absteiger gibt.

Grosser Jubel nach dem OFV-Cupsieg am Ende der letzten Saison. Bild: Rheinal24: Fabienne Schnetzer

Grosse Spannung versprechen sicherlich die Rheintaler Derbys gegen den FC Widnau. Die Widnauer sieht Ilic als Mitfavoriten auf den Aufstieg neben Frauenfeld und den beiden 1.-Liga-Absteigern Gossau und Balzers.

Top-Transfer aus Vorarlberg

Um dieser Aufgabe gewachsen zu sein, hat Altstätten für die kommende Saison sein Kader noch einmal deutlich verstärkt. Marcio Alder und Alfa Djana kamen vom FC Winkeln, Edmir Zulic vom FC Bazenheid. Aus dem Vorarlberg stiessen Francesco Di Maggio (Austria Lustenau Amateure) und Sefa Gaye (FC Egg), ein grosser Name im Vorarlberger Amateurfussball, zum Team. Mit Kevin Schmitter kommt zudem ein Eigengewächs von der U15 des FC Wil zurück.

2. Liga-Torschützenkönig Egzon Shabani (Mitte) ist wohl auch eine Liga höher die Offensiv-Lebensversicherung der Städtli-Elf. Bild: Gerhard Huber

Abgang von drei Arrivierten

«Wir haben uns gewollt mit jungen Spielern verstärkt», kommentiert Ilic. «Nun müssen wir schauen, wie wir das Potenzial ausschöpfen können.» Abgänge gibt es derweil nur wenige. Damian Moser verlässt den FCA in Richtung Appenzell. Simon Lichtenstern kickt neu für die zweite Mannschaft und Sandro Hutter nimmt sich aus beruflichen Gründen eine Fussballpause.

Kehrt Hujdur auf den Platz zurück?

Die Vorbereitung stand stark im Zeichen der Integration der neuen und jungen Spieler. Eine Hiobsbotschaft gab es dafür von Adis Hujdur. Aufgrund einer zweiten Meniskus-Operation wird er wohl noch längere Zeit ausfallen. Ob er überhaupt zurückkehrt, ist offen. Sefa Gaye soll seinen Platz einnehmen.

Cheftrainer Adrian Brunner hat den FC Altstätten nach dem Abstieg in die 3. Liga innert drei Jahren in die 2. Liga interregional gecoacht. Bild: Rheinal24: Fabienne Schnetzer

Im Interregio-Cup bereits erfolgreich

Die Vorbereitungsturniere verliefen für Altstätten mehr oder weniger erfolgreich. Im Rebsteiner Pokalturnier schaffte man es bis in den Final und unterlag dort dem FC Montlingen, beim Beerli-Storen-Cup belegte man Platz 3. Und am vergangenen Wochenende schlug man in der ersten Runde des 2.-Liga-interregional-Cups den FC Arbon mit 5:3. Auf diesem Spiel lag laut Dario Ilic auch der primäre Fokus in der Vorbereitung.

So startet der FCA mit viel Selbstvertrauen in die neue Saison. Am Samstag reist Altstätten für die erste Hauptrunde des Schweizer Cups in die Innerschweiz nach Emmen, ehe dann am 25. August beim ersten Ligaspiel gegen Bazenheid das Abenteuer 2. Liga interregional beginnt. 

Fact-Box

2. Liga interregional - Gruppe 4

 

FC Altstätten

Ziel des Teams: Ligaerhalt

Trainer: Adrian Brunner, Co-Spielertrainer: Sahin Irisme, Teammanager: Giusi Castrovinci

Zuzüge: Marcio Alder (FC Winkeln) Alfa Djana (FC Winkeln) Edmir Zulic (FC Bazenheid) Francesco Di Maggio (Austria Lustenau Amateure) Sefa Gaye (FC Egg) Kevin Schmitter (FC Wil U15).

Abgänge: Abgänge: Simon Lichtenstern (2. Mannschaft) Damian Moser (FC Appenzell) Sandro Hutter (Pause, wegen Beruf)

Redaktionstipp: Neue Situation für die erfolgsverwöhnte Städtli-Elf: Nach zwei Aufstiegen innert drei Jahren mit dominanter und attraktiver Spielweise warten nun andere Kaliber von Gegnern auf die Oberrheintaler. Verändert Cheftrainer Adrian Brunner aufgrund der neuen Ausgangslage die Spielweise und impliziert in seinem Team einen klassischen Catenaccio? Wohl kaum! Offensiv hat die Brunner-Elf auch in der 2. Liga interregional genug Potential, um auch etablierte Interregio-Teams in Schwierigkeiten zu bringen. Was die Defensive betrifft, die sich in der abgelaufenen Saison durchaus gesteigert, bleibt sicherlich ein kleines Fragezeichen. Entscheidend wird auch sein, wie sich die geholten Verstärkungen und die jungen Spieler wie Zünd, Langeneggers, Neil Eugster und Manuel Stüdli integrieren respektive weiterentwickeln, allerdings hat Übungsleiter Brunner in der Vergangenheit schon bewiesen, dass er junge Spieler immer weiterbringt und für höhere Aufgaben entwickeln kann. 

Für die Nummer 1 im Tal reicht es für die Altstätter in dieser Saison (noch) nicht. Aber wenn die Städtli-Elf von Verletzungspech verschont bleibt, ist ein Platz im hinteren Mittelfeld ohne Abstiegssorgen möglich. 

jos/nas
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