Das Hotel Schiff im Buriet ist bereits seit längerer Zeit unbewohnt. Die Zeichen standen gefühlt ewig auf Abriss, aber jetzt kommt endgültig Bewegung in die Sache. Wie das «St.Galler Tagblatt» schreibt, hat die Besitzerfirma jetzt ein Abbruchgesuch gestellt – jedoch nicht ohne dass bereits eine Einsprache eingegangen ist. Die Details.
Abbruchgesuch eingereicht
Es gab Zeiten, da war das Schiff noch belebt und beliebt. Vereinsversammlungen, Parteisitzungen, Geburtstage und auch einfach nur Einkehrer fanden hier einen Platz. Heute zeigt jedoch wenig von diesem einstigen Glanz. Würde nicht nach wie vor der Schriftzug am Haus prangen, wäre wohl kaum ein auswärtiger Passant auf die Idee gekommen, dass hier einst ein wichtiges Lokal für die gesamte Gemeinde stand.
Vierzig Jahre lang führte das Wirte-Ehepaar Ella und Hanspeter Trachsel hier den Betrieb. Doch 2016 verkauften die beiden das Gebäude an die Rivag Immobilien AG. Bereits da stand auch schon der Plan zum Abriss fest. Von ebendieser Firma kommt jetzt auch das entsprechende Abrissgesuch. Zwei Wohnhäuser sind hier auf dem Areal geplant, wie Urs Schwenk, VRP der Rivag auf Anfrage des «St.Galler Tagblatt» sagt. Man warte nur noch auf die Abbruchbewilligung.
Innerhalb der Auflagefrist, welche am 11. Juli endete, kam nur eine einzige Einsprache rein. Diese wird in den kommenden Wochen behandelt. Bis zum endgültigen Entscheid rund um den Abbruch passt man seitens Rivag den Überbauungsplan noch an.
Über 300 Jahre Wirte-Geschichte
Sollte der Abbruch bewilligt werden, geht es einem 326 Jahre alten Gebäude an den Kragen. Damals baute die Familie Egger den Landgasthof. Im Jahre 1698 lag man damit noch am Wasser, was den Namen erklärt. Der erste Wirt war sodann Jakob Egger, zeitgleich auch der Stadtpräsident von Rheineck.
200 Jahre später wurde der Rhein umgeleitet und damit das Buriet ausgetrocknet. Wasser wich dem Festland und das Gebäude stand auf dem Trockenen. Später folgte sodann der Verkauf des Gasthofs an Albert Stadelmann, welcher es nach dem Tod an seine Frau Adolfine weitergab. Darauf folgte die dritte Generation mit Xaver und Elsa Stadelmann und die vierte Generation mit den bereits bekannten Ella und Hanspeter Trachsel.
Unter dem Radar gelaufen
Auch wenn man konstant eher unter dem Radar lief, konnte man dennoch einige Prominenz ins Haus holen. Darunter der damalige St.Galler Regierungsrat Josef Keller. 2010 wiederum folgte die Übergabe an die Familie Fuchs. Werner Fuchs war schon in den 1990ern Küchenchef im Schiff.
Bereits 2012 musste dieser den Betrieb aber bereits wieder einstellen. Aus gesundheitlichen Gründen konnte Fuchs nicht weitermachen. Eine Übernahme von einem Hotelmanager misslingt und die Trachsels stehen wieder kurzzeitig ein. Jedenfalls bis 2016. Von 2016 bis jetzt stand das Schicksal des altehrwürdigen Hauses in der Schwebe.
Dass es jetzt endgültig abgerissen werden soll, kommt für die Burieter aber wohl unerwartet. Schliesslich werden sie alle paar Jahre mit negativen Neuigkeiten rund um das Schiff versorgt.