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Walzenhausen
13.08.2024

Geburtstagsfeier an den schönsten Tagen des Jahres

Eröffnungsfeier am Freitag mit Winzerinnen und Winzer aus der Region sowie Kantonsvertreter von SG und AR.
Eröffnungsfeier am Freitag mit Winzerinnen und Winzer aus der Region sowie Kantonsvertreter von SG und AR. Bild: Iris Oberle
Am letzten Wochenende feierte der Verein Rebberg am Gupfen aus Walzenhausen sein 20-jähriges Bestehen. Als besondere Location diente das ehemalige Restaurant Heimat im Ortsteil Leuchen, welches seine Tore vor genau 30 Jahren schloss. Der Besucherandrang war riesig.

Bei den Römern hiess der Gott des Weines Bacchus, in der griechischen Götterwelt war Dyonysos der Gott des Weines, der Freude, der Trauben, der Fruchtbarkeit, des Wahnsinns und der Ekstase. Die Freude war gross am zweiten August-Wochenende, die Trauben hingen zahlreich. Die Sonne brannte, das Thermometer kletterte zur 30 Grad-Marke.

Wein-Prominenz am Freitag

Der Freitag gehörte ganz den Geschäftspartner des Vereins, Winzern aus der Region, langjährigen Weggefährten und Appenzeller und St.Galler Kantonsvertretern. Am Nachmittag begrüsste Walter Ziegler, Präsident des Vereins, die über 20 geladenen Gäste mit einem Zitat von Luis Fernando Olaverri: «Wein ist das einzige Kunstwerk, das man trinken kann.»

Er freute sich über alle, die gekommen waren, das grosse Jubiläum mitzufeiern. Unter anderem waren das Barbara Dürr, St. Galler Kantonsratspräsidentin, Markus Hardegger, ehemaliger Leiter der kantonalen Fachstelle Weinbau SG, Simone Aberer, seine Nachfolgerin, Lukas Kessler, Leiter Amt für Landwirtschaft AR, Daniel Lehmann, Leiter Amt für Wirtschaft und Arbeit AR und viele mehr. Ziegler wies darauf hin, dass bis auf einen im Verein alles Hobbywinzer seien uns sie sich riesig freuten, mit «richtigen» Winzerkollegen feiern zu dürfen.

Walter Ziegler freute sich zusammen mit seinen Vereinsmitgliedern über den «hohen Besuch». Bild: Iris Oberle

Er erzählte von den Anfängen des Vereins; der Idee für einen Rebberg an einem Fest in Wienacht 2002, den Erhalt der Baubewilligung 2004, der Terrassierung kurze Zeit später. 2005 wurden dann 1500 Rebstöcke gepflanzt, zwei Jahre später die ersten Trauben geerntet, 2008 erstmals Wein gekeltert. 2012 durften sie die Rebhütte bauen; mit der einzigartigen Aussicht von Bregenz bis Konstanz im Norden, dem Alpstein und den Vorarlberger Alpen im Süden.

Markus Heidegger, der damals das Gutachten für die Bewilligung erstellt hatte, liess die Geschichte aus seiner Sicht Revue passieren. Und er lobte den Mut der Vereinsmitglieder. Beispielsweise, von Beginn an Merlot anzubauen, obwohl die Nachfrage damals noch nicht so gross (wie heute) war. Und dass sie mit einer Vision, viel Fleiss, Ausdauer, Hartnäckigkeit und Herzblut einen so gut entwickelten Rebberg erschaffen hatten. Denn nur von einem Top Weingut könne ein hervorragender Wein gekeltert werden.

Am Freitag wurde mit Winzern aus der Region sowie Kantonsvertreter von Appenzell Ausserrhoden und St. Gallen gefeiert. Bild: Iris Oberle

Michael Litscher schickte Grussworte vom Gemeinderat

Der Gemeindepräsident zitierte aus dem Geschichtsbuch: 1830 gab es in Walzenhausen 22 Weingüter die insgesamt 140 Hektoliter Wein produzierten. 1900 waren es nur noch neun Hektoliter. «Der Verein Rebberg am Gupfen ist speziell. Er spielt eine wichtige Rolle in unserer Gemeinde. Er ist an allen Anlässen oder Festen mit dabei.» Der Rebberg bekam sogar einen Platz in der grafischen Darstellung der Strategie Walzenhausen, welche sich auf den Bierdeckeln am rechten Bildrand findet. Litscher sprach grosse Bewunderung für das Gupfen-Team aus. Zum Jubiläum gab’s einen Zustupf in die Kasse.

Nach den Festreden gab es Würste vom Grill – natürlich mit eigenen Weinen. Und wer wollte, durfte den Rebberg samt einzigartiger Aussicht bewundern.

Gemeindepräsident Michael Litscher zeigt anhand eines Riesen-Untersetzers, dass der Rebberg am Gupfen grafisch in der Strategie von Walzenhausen integriert ist. Bild: Iris Oberle

Grosser Aufmarsch am Wochenende

Der Samstag und Sonntag gehörte allen Interessierten; Weinliebhabern sowie Heimweh-Heimat-Einkehrern. Gefeiert und gegessen wurde von vor dem Mittag bis tief in die Nacht – zumindest am Samstag. Es gab Käse, Käsesalat und Gupfen-Pantli. (Die Herstellung des Original-Heimat-Pantlis war nicht möglich. Der Gupfen-Pantli ist eine Eigenkreation eines Rheintaler Metzgers nach Wünschen der Vereinsmitglieder). Dazwischen gab es geführte Rundgänge auf den Rebberg. Der Andrang war zeitweise enorm.

Walter Ziegler: «Wir hätten nie mit so vielen Besuchern gerechnet. Am Sonntag mussten wir Käse und Getränke nachbestellen, dabei hatten wir sehr viel eingekauft. Am Samstagnachmittag waren Scheune, Restaurant sowie sämtliche Festbänke in und ausserhalb des Zeltes belegt. Zum Glück hatten wir viele helfende Hände. Auch ein Heimweh-Walzenhauser kam von Uster mit den ÖV zum Fest. Wir sind immer noch überwältigt.»

  • Im Stall wurde eine Bar eingerichtet. Sämtliche Weine konnten degustiert werden. Bild: Iris Oberle
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  • Nachbarn des Rebhangs: Auch die drei Esel geniessen die wunderschöne Aussicht auf den See und die Berge.) Bild: Iris Oberle
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  • Eröffnungsfeier am Freitag mit Winzern aus der Region sowie Kantonsvertreter von SG und AR. Bild: Iris Oberle
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  • Michael Litscher blättert mit der 89 ½-jährigen Anni Niederer, ehemalige Heimat-Wirtin, in der Walzenhauser Chronik. Bild: Iris Oberle
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  • Markus Heidegger wand dem Verein Rebberg am Gupfen einen grossen Kranz. Dabei stellte er seine Nachfolgerin Simone Aberer von der Fachstelle für Weinbau des Landwirtschaftlichen Zentrums in Salez vor. Bild: Iris Oberle
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pd/fam