2020 wurde der Umbau des Museums Henry Dunant im Zuge eines Neupositionierungsprozesses beschlossen. Das Museum sollte aus dem 19. Jahrhundert in die Gegenwart geführt werden. Die sorgsamen Umbauarbeiten wurden im Herbst 2023 abgeschlossen. Jetzt, fast ein Jahr später, wurde die erste Ausstellung im neuen Look eröffnet.
Das Museum Henry Dunant wurde 1998 im Erdgeschoss des ehemaligen Bezirkskrankenhauses Heiden. Dieses wurde 1874 als erstes Spital beider Appenzell eröffnet. Henry Dunant selbst weilte für seine letzten Lebensjahre in Heiden und bezog im Jahr 1892 ein Zimmer im zweiten Stock des ehemaligen Bezirkskrankenhauses.
Gründer des Roten Kreuzes
Henry Dunant wurde 1828 in Genf geboren. Als Geschäftsmann war er oft im Ausland tätig, so beispielsweise in Algerien, Tunesien und Sizilien. Im Jahr 1859 erlebte er auf einer weiteren Geschäftsreise in der italienischen Stadt Solferino die humanitäre Katastrophe nach einer Schlacht zwischen den Truppen Napoléons III. und dem Kaisertum Österreich.
Erschüttert von diesem Erlebnis schrieb er auf eigene Kosten ein Buch über die Ereignisse und beschloss, sich der Sache anzunehmen. Im Jahr 1876 wurde in Genf das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) gegründet. Auch die 1864 beschlossene Genfer Konvention orientiert sich im Wesentlichen an den Vorschlägen Dunants.
Ausstellung, die ins Hier und Jetzt führt
Die neue Ausstellung «Henry is back» führt thematisch durch das Leben und Wirken von Henry Dunant. Sie richte sich nach dem humanitären Kompass aus und wolle eine Brücke ins Hier und Jetzt schlagen, schreibt das Museum auf seiner Webseite. Ein grosses Fest zur Eröffnung gab es vorerst nicht. Dieses wird im Mai 2025 als Museumsfest zu Dunants Geburtstag gefeiert.