NR Roland Rino Büchel hat uns folgenden Leserbrief übermittelt:
«Eine Redaktorin dieser Zeitung (gemeint ist «Der Rheintaler»), die am 1. August auf dem Schloss Blatten in Oberriet nicht dabei war, schrieb, dass ich dort folgendes gesagt haben soll: «Ein Brunch entspricht nicht dem Spirit, den ich mir vom 1. August wünsche.» Dem ist nicht so.
Das kann von mehr als hundert Personen bestätigt werden, die auf dem Schloss Blatten als Gäste mit dabei waren oder in ihrer Freizeit hart dafür arbeiteten, dass der Anlass mit der herausragenden Rede von Prof. Dr. Christoph Mörgeli zu einer gelungenen Sache wurde.
Persönlich habe ich zum Bundesfeiertag schon Ansprachen auf Italienisch, Französisch, Spanisch, Englisch, Hochdeutsch und natürlich im Rheintaler Dialekt gehalten. Dies an Anlässen in der Schweiz, aber auch in der Nähe von Mailand, in Paris, im Norden von Argentinien und im Süden von England. Als amtsältester Aussenpolitiker im Nationalrat habe ich auf diversen Botschaften auch zahlreiche Nationalfeiertage anderer Staaten miterlebt.
Warum sage ich das? Weil ich bei all diesen Veranstaltungen immer wieder einen grossen Unterschied zwischen den Nationalfeiertagen anderer Staaten und unserer Bundesfeier festgestellt habe. Die Schweizerinnen und Schweizer organisieren, meistens privat und mit grosser Hingabe, jedes Jahr Tausende kleinere Anlässe. Andere Länder hingegen zelebrieren bei solchen Gelegenheiten gerne die Macht der Obrigkeiten. Grossartige Reden von Staatschefs und Paraden der Berufsarmeen dominieren das Bild.
Als Sponsoringverantwortlicher des Emmentaler Käses leistete ich in den Neunzigerjahren wohl keinen kleinen Beitrag, um die wunderbare Idee «1.-August-Brunch auf Bauernhöfen» zu einer Erfolgsgeschichte zu machen. Seither sind dort zig Millionen Brunches genossen worden.
Zwei Dinge waren mir bei jenem Projekt besonders wichtig: Erstens, dass das Verständnis zwischen der Stadt- und der Landbevölkerung gefördert wird. Zweitens, dass es an solchen Anlässen keine Auftritte von Politikern gibt. Drittens, dass die Landwirtschaftsbetriebe für ihre Produkte und die Arbeit anständig entschädigt werden.
Ich sehe es heute noch genau so wie damals. Auch darum finde ich es nicht gut, wenn Gemeinden Mittel dafür verwenden, um die Gäste bei Ansprachen von Politikern zu Lasten der Steuerzahler und der Bauernbetriebe gratis zu füttern.»
Roland Rino Büchel, Nationalrat SVP, Oberriet