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Oberriet
02.08.2024
02.08.2024 17:34 Uhr

«Man muss nicht seit x Generationen Schweizer sein, um unser Land zu schätzen»

Christoph Mörgeli auf dem Oberrieter Schloss Blatten
Christoph Mörgeli auf dem Oberrieter Schloss Blatten Bild: rheintal24
Mörgeli hatte etwas zu sagen. Selten hat man eine 1.-August-Rede gehört, bei welcher die Anwesenden so konzentriert zuhörten. Der ehemalige Nationalrat aus dem Kanton Zürich kam im Rheintal sehr gut an.

«Unglaublich, er hat frei gesprochen, kein Zögern, ich habe nicht ein einziges «Äh» gehört», so ein Anwesender. Wie die anderen zahlreichen Gäste in der randvollen Schlosswirtschaft war er angetan von der Ansprache des Medizinhistorikers.

Prof. Dr. Christoph Mörgeli konnte aus dem Vollen schöpfen: Seine Grossmutter ist Rheintalerin; die Familie hatte einen Bauernhof in Rebstein.

Packende Rede

Der Historiker schilderte eindrücklich, wie die Schweiz als Land, aber auch die Schweizerinnen und Schweizer als Menschen über wenige Jahrzehnte von teils bitterer Armut zu beträchtlichem Wohlstand gekommen sind. Dafür habe es Einsatz gebraucht – und keine Selbstbedienungsmentalität von Menschen, welche sich gerne an bereitgestellten Buffets bedienten.

Christoph Mörgeli lobte das einmalige politische System, welches er einleuchtend erläuterte. Man müsse nicht seit x Generationen Schweizer sein, um unser Land zu schätzen und vorwärtszubringen. Es sei der Respekt vor den politischen Errungenschaften unserer Vorfahren, welche die «wahren Schweizer» ausmache.

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Nationalrat Büchel: Ein Nachtbub?

Unter den Anwesenden waren auch vier ehemalige Polizisten. Nationalrat Roland Rino Büchel nahm dies zum Anlass, ein Erlebnis vom Vorabend zu schildern. Der Oberrieter war an der Rede von Bundesrat Albert Rösti im Thurgau.

Auf der Rückfahrt mit dem Velo fand er ein Plakat der Veranstaltung beim Schloss Blatten. Das Poster lag in einem Feld. Es war wohl vom starken Wind weggerissen worden. Also nahm er es mit – und traf prompt auf eine Polizeipatrouille.

Es war schon am Eindunkeln, die Polizei stellte den vermeintlichen «Nachtbuben» zu Rede. Lustig die Szene, als der Nationalrat ihnen zeigte, dass er zusammen mit Mörgeli selbst auf dem Plakat war …

In Oberriet wurde die Bedeutung all der kleinen, dezentral organisierten Feiern zum 1. August hervorgehoben

Es benötige am nationalen Feiertag eben genau keine riesigen Paraden, bei welchen, wie zum Beispiel von den Franzosen auf den prächtigen Champs-Élysées, die Macht des Staates zelebriert würde.

Es gibt in der Schweiz und auch bei den Schweizern im Ausland tausende kleine Feiern. Die Allermeisten werden privat organisiert. Auf dem «Blattner» war man sich einig: Es braucht Eigeninitiative, sie macht die Schweiz aus. Man soll auch beim Veranstalten von Bundesfeiern nicht den Staat machen lassen, welcher die Leute allzu gerne auch einmal mit irgendwelchen «Goodies» zu den Feiern lotsen will.

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Wer ist der nächste Redner?

Organisator Sandro Hess freute sich: «Es macht Spass, wenn die Leute in der Ortspartei mitziehen. Von einfachen Mitgliedern über die Kandidaten für die Gemeindewahlen und unseren Gemeinderat Jürg Bruhin bis zum Nationalrat mit seiner Tochter: In der SVP Oberriet helfen alle mit.»

Bei der Veranstaltung auf dem Blattenberg stand auch dieses Mal wieder der Redner im Mittelpunkt. Es ist das Ziel der SVP Oberriet, auch im nächsten Jahr eine national bekannte Persönlichkeit ins Dorf zu holen, die «etwas zu sagen» hat.

rheintal24/stz.