Home Region Rheintal Sport Magazin Schweiz/Ausland Agenda
Vorarlberg
19.07.2024
19.07.2024 09:27 Uhr

Feuerspeiende Schlangen und Zombieapokalypse

Bild: Bregenzer Festspiele/Daniel Ammann
Das diesjährige Spiel auf dem See, die romantische Oper «Der Freischütz» feierte am Mittwoch seine vielumjubelte Premiere. Regisseur Philipp Stölzl hat eine mutige Version, die von einem Kritiker als «Popcornkino am Bodensee» bezeichnet wurde, auf die Seebühne gebracht.

Eine ungewöhnlilche Oper. Eine ungewöhnliche Inszenierung mit feuerspeienden Schlangen, Lightshow und Zombieapokalypse, die Regisseur Philipp Stölzl dieses Jahr auf die Bregenzer Festspiele bringt. «Der Freischütz», eine romantische Oper aus dem Jahr 1821 von Carl Maria von Weber, besticht in einer ganz und gar ungewohnten Aufführung.

Bild: Bregenzer Festspiele/Daniel Ammann

Vereinzelte Buhrufe

Die Premiere hat das Publikum grösstenteils begeistert – auch wenn während des Schlussapplauses vereinzelte Buhrufe zu hören waren. Diese waren wohl dem doch sehr freizügigen Umgang von Stölzl mit dem klassischen Stück geschuldet. So hat er den Teufel Samiel, gespielt von Moritz von Treuenfels, zu einem vollwertigen Erzähler ausgebaut. Eine reine Sprechrolle im Mittelpunkt einer Oper – das sorgt natürlich bei eingefleischten Opernfans für entsprechende Kritik.

Bild: Bregenzer Festspiele/Daniel Ammann

Philipp Stölzl ist ein erfahrender Musikvideoregisseur. Was man seiner Inszenierung auch ansieht, die ganz und gar auf das Bregenzer Festspielpublikum ausgerichtet ist. Ein Publikum, das das Spektakel liebt. So ist immer etwas los auf der Bühne. Richtiges Musiktheater, wunderbar unterstützt durch Enrique Mazzola und die Wiener Symphoniker.

Bild: Bregenzer Festspiele/Daniel Ammann

Augenzwinkerndes Ende

Auch das Ensemble wusste schauspielerisch und stimmlich durchwegs zu gefallen und zu überzeugen. Bis zum augenzwinkernden Ende, das von Stölzl umgedeutet wurde.  Lassen wir abschliessend den Kritiker Florian Bock von ORF.at zu Wort kommen: «Dem Bregenzer «Freischütz» gelingt die wirkliche Neuinterpretation eines Opernklassikers, der dadurch so viel zugänglicher geworden ist, als das viele Opern sind. Ein Balanceakt, der sehr wohl echtes Musiktheater ist, auch wenn sich Puristinnen und Puristen ob Stölzls Zugang vielleicht am Begriff «Oper» stören würden. … eine zugängliche Operninszenierung für wirklich alle, die Stölzl auf die Beine gestellt hat, ohne dabei anspruchslos zu werden.»

Bregenzer Festspiele - Der Freischütz

Hier können Sie den weiteren Spielplan und die Verfügbarkeit von Eintrittskarten für die weiteren Veranstaltungen der Bregenzer Festspiele mit den Aufführungen des Spiels auf dem See prüfen.

rheintal24/gmh