Die Heilige Wiborada prägt die Geschichte und Identität der Stadt St. Gallen stark. Die Vorreiterin für das Inklusen-Dasein gerät nicht in Vergessenheit. Wozu eine von Robina Steyer gestaltete Tanz-Performance mit dem Titel «Sancta Wiborada» beiträgt, die eine radikale Neuinterpretation der Geschichte der Heiligen vornimmt. Diese Tanz-Performance ist am kommenden Samstag im Hecht-Saal in Rheineck zu sehen und zu erleben. Veranstaltet vom Verein KIR-Kultur in Rheineck.
Nur zwei mögliche Lebensformen
Die Geschichte der Heiligen Wiborada ist auch die Geschichte der Rebellion, des Feminismus und der Eigensinnigkeit. Zu Wiboradas Lebzeiten (†926 in St. Gallen) im Frühmittelalter gab es für Frauen des einfachen Standes nur zwei mögliche Lebensformen: Die Ehe oder ein Leben als Nonne im Kloster. Wiborada entzog sich beiden typischen Frauenrollen und entschloss sich zu einem einsamen Leben in der Inkluse. Ihr selbstbestimmtes Leben im Mittelalter ist ein aussergewöhnlicher Einzelfall, der auch heute noch eindrücklich ist.