Widnau verliert in der Nachspielzeit

Viele rassige Zweikämpfe prägten das Bild Bild: Gerhard Huber

Es war das erwartete Spitzenspiel auf der Aegeten. Leader SV Schaffhausen gegen den fünftplatzierten FC Widnau. Ein Kampf auf Augenhöhe, den letztlich die Schaffhausener in der Nachspielzeit mit dem Siegtreffer zum 2:3 für sich entschieden.

Wohl keiner der 350 Zuschauer, die sich an diesem Sonntagnachmittag auf der Aegeten die Ehre gaben, hat sein Kommen bereut. Denn die Partie des FC Widnau gegen Tabellenleader und Aufsteiger SV Schaffhausen brachte Fussball auf hohem Interregional-Niveau. Die Ausgangslage hatte schon viel versprochen. Zwei Teams, für die es eigentlich um Nicht mehr ging. Die in diesem Match ganz einfach Freude am Fussball haben wollten.

Bild: Gerhard Huber

Eher offensiv eingestellt

So ging es auch gleich los. Beide Equipen waren von ihren Trainern eher offensiv eingestellt worden. Beide versuchten, das Mittelfeld rasch zu überbrücken. Und beide spielten auf Augenhöhe. Auch wenn die Gäste in ihren Offensivbemühungen etwas direkter und stringenter waren. Was sich nach lebendigen ersten zwanzig Minuten Spielzeit dann auch in bare Münze verwandelte.

Im Mittelfeld wurde ein schlampiger Pass von Diego Liechti von der SpielVi abgefangen und ein schneller Gegenangriff eingeleitet, der vom rechten Flügel Jan Luca Brülhart eiskalt zur 0:1 Führung verwandelt wurde. In der 36. Minute folgte bereits die nächste kalte Dusche für die Blau-Weissen, als Schaffhausens lebende Torgarantie Tim Bolli an zwei Verteidigern vorbeimarschierte und zentimetergenau in die rechte untere Torecke zielte. Da konnte sich Goalie Leo Hetzel noch so sehr strecken. Der Schuss sass.

Stetes Anrennen der Widnauer

Knapp vor dem Pausentee gelang den Lüchinger-Schützlingen der Ausgleich. Das stete Anrennen der Widnauer im Spiel gegen den Ball zahlte sich aus, als SVS-Torwart Tommaso Sportiello im Angesicht des anstürmenden Noah Thönig ausrutschte. Ceyhun Tüccar erbte den verunglückten Abschlag und stellte souverän auf 1:2.

In der ersten Hälfte der zweiten Halbzeit war Widnau das überlegene Team. Was sich dann in der 66. Minute auch auszahlte. Eine Genusskombination im gegnerischen Strafraum am und im Fünf-Meter über Lässer, Tüccar und wieder Lässer brachte den Ball zum freigespielten Samuel Thönig, der den zwischenzeitigen Ausgleichstreffer erzielte.

Bild: Gerhard Huber

Zehn Minuten dauernde Schlussoffensive

Lange sah es so aus, als sollte die Partie mit einem 2:2 Remis enden. Doch die SpielVi Schaffhausen hatte zu einer etwa zehn Minuten dauernden Schlussoffensive geblasen, während der zwei Mal Widnauer Verteidiger den Ball von der Torlinie kratzen mussten. Und in der zweiten Minute der Nachspielzeit war es dann soweit. Die nominell linke Sturmspitze Lukas Zwahlen setzte sich rechts an der verlängerten Tor-Outlinie gegen Widnaus Defensivroutinier Ilija Ivic durch, passte flach ins linke lange Eck, wo der eingewechselte Samuel Gröbli Ramirez lauerte und den 2:3 Siegtreffer erzielte.

Der Sieg der Gäste war angesichts der grösseren und besseren Torchancen insgesamt verdient.

Matchtelegramm 02.06.2024

2. Liga Interregional – Gruppe 4

FC Widnau – SV Schaffhausen 2:3 (1:2)

Aegeten – 350 Zuschauer – SR Samuel Gubic (sehr gut)

Tore: 20. Wächli 0:1, 36. Bolli 0:2, 45. Tüccar 1:2, 66. Samuel Thönig 2:2, 90.+2. Ramirez 2:3.

FC Widnau: Hetzel; de Almeida, Herzog (46. Ivic), Liechti, Egbon; Lässer, Tüccar (90.+1. Stiendl), Samuel Thönig (75. Faleschini), Walt (46 Bajrami); Murati (75. Shala), Noah Thönig.

SV Schaffhausen: Sportiello; Neidhart, Löble, Schmid, Ritter (78. Ramirez); Reber (55.Inglin), Silvestri, Wächli (67. Weber), Brülhart (61. Tranquilli); Bolli (61. Thevanayagam), Zwahlen.

Gelbe Karten: 11. Silvestri, 14. Walt, 16. Schmid, 44. Reber, 78. De Almeida, 85. Löble, 90.+1. Noah Thönig.

2. Liga interregional - Gruppe 4

1.	SV Schaffhausen 1	28	22	4	2	(138)	74	:	28	+46	70
2.	FC Frauenfeld 1	27	16	5	6	(89)	59	:	55	+4	53
3.	FC Wil 1900 2	28	13	8	7	(105)	66	:	46	+20	47
4.	FC Bülach 1	27	13	6	8	(130)	54	:	44	+10	45
5.	FC Widnau 1	28	12	8	8	(153)	63	:	54	+9	44
6.	Chur 97 1	28	11	7	10	(106)	49	:	45	+4	40
7.	FC Uster 1	27	12	3	12	(110)	56	:	53	+3	39
8.	FC Lachen/Altendorf 1	27	11	5	11	(148)	52	:	48	+4	38
9.	FC Thalwil	27	11	4	12	(134)	55	:	51	+4	37
10.	FC Bazenheid 1	28	12	1	15	(115)	45	:	48	-3	37
11.	FC Dübendorf 1	28	11	2	15	(151)	63	:	69	-6	35
12.	KF Dardania St. Gallen 1	28	8	8	12	(132)	48	:	56	-8	32
13.	FC Adliswil 1	28	8	7	13	(124)	36	:	50	-14	31
14.	FC Rapperswil-Jona 2	27	8	4	15	(137)	42	:	57	-15	28
15.	FC Tägerwilen 1	27	8	2	17	(158)	45	:	79	-34	26
16.	FC Weesen 1	27	3	8	16	(125)	46	:	70	-24	17