Es war ein buntes Völkchen, das sich zur Eröffnung des «Appenzeller Witzerlebnisses» eingefunden hatte. Wobei die meisten mit der Appenzeller Bahn vom Bahnhof Rorschach angereist waren. Thomas Baumgartner, Direktor der Appenzeller Bahnen, und Pascale Sigg- Bischof, Verwaltungsratspräsidentin der Appenzellerland Tourismus AG, durften ihre Begrüssungsworte an die Gemeindepräsidenten der vom Witzerlebnis betroffenen Gemeinden sowie an die Honoratioren der Unterstützer und Geldgeber richten. Dazu waren auch viele Wanderer gekommen, die anschliessend an die Feierstunde den Witzweg ablaufen wollten.
«Das Appenzell ist schlagfertig!»



Fahrt mit zwei Zahnradbahnen
Der wohl schweizweit und über die Grenzen hinaus bekannte Witzwanderweg wurde neu inszeniert. Das «Appenzeller Witzerlebnis» verbindet die Wanderung auf dem Witzweg mit der Fahrt zweier Zahnradbahnen, dem Postauto und der Schifffahrt durch das Naturschutzgebiet Alter Rhein. Wie bereits seit den dreissig Jahren seines Bestehens bezaubert der Witzweg auch in der erneuerten Form durch das prächtige Panorama hoch über dem Bodensee.

Was sich mit der Neuinszenierung konkret geändert hat, darüber sprach Pascale Sigg-Bischof: «Der Appenzellerwitz ist jetzt vielfältiger erlebbar.» Tatsächlich wird mit dem digitalen Wegbegleiter und den neuen Audiostelen entlang des Wegs das Witzerlebnis nicht nur les- sondern auch hörbar. «Und dank der von Projektleiter Elias Wick geschaffenen beiden Identifikationsfiguren, der Lachmöve Barbara und dem Appenzellerbub Witzli, entstehen auch mehr Emotionen.»

Wertschöpfungssteigerung
Das neue Witzerlebnis soll natürlich noch mehr Gäste in die Region bringen sowie eine Frequenzsteigerung beim ÖV und eine Wertschöpfungsteigerung in Gastronomie und Gewerbe. Aber auch für einheimische Gäste soll eine Attraktivitätssteigerung und ein vielfältiges Naherholungsgebiet entstehen.
Robert Diethelm dankte als Gemeindepräsident von Heiden allen Stiftungen, dem Kanton, den Gemeinden und den sonstigen Geldgebern und Unterstützern des Projekts. «Man muss bei so einem Projekt eine Gesamtheit haben. Wenn auch nur ein Teilchen fehlt, ist es nicht mehr perfekt.»

Grosser Beitrag der Gemeindebauämter
An die Geschichte des Witzweges, nämlich an die Gründung vor dreissig Jahren im Gasthaus Krone in Wolfhalden, erinnerte der dortige Gemeindepräsident Gino Pauletti und verwies auf den grossen Beitrag der Gemeindebauämter und -werkhöfe, die für Unterhalt und Pflege des Witzweges sorgten und sorgen.
Und Walzenhausens Gemeindepräsident Thomas Litscher verwies auf die zentrale Funktion, die den beiden Zahnradbahnen für das Witzerlebnis zukomme. Er zeigte sich stolz darauf, dass 2027 auf der Strecke Rheineck-Walzenhausen die erste vollautomatisierte und führerlose Zahnradbahn der Welt in Betrieb gehen wird. «Wer fährt denn schon mit dem Postbus, wenn er Bähnle fahren kann!»

Prägnant, kurz und schlagfertig
Ehrenredner und Appenzeller Witzexperte Nummer eins Peter Eggenberger bezeichnete den typischen Appenzeller Witz, der ja bereits Kulturgut ist, als prägnant, kurz und schlagfertig. Diese Witze würden nach einem bestimmten Muster funktionieren. «Es ist das Witzmodell David gegen Goliath, das dem Appenzeller Witz seine Würze verleiht.» Und Eggenberger wäre nicht Eggenberger, wenn er diese These nicht sogleich mit einigen der träfsten Witze untermauert hätte.