Früher befand sich die Endstation der Rheineck-Walzenhausen-Bergbahn (RhW) beim grossen Parkplatz östlich des alten Bahnhofgebäudes in Rheineck. Mit der Aufhebung des SBB-Bahnhofgebäudes aus dem Jahr 1911 und dem 1998/99 erfolgen Bau des heutigen Bahnhofs wurde das Gleis 1 der SBB ausser Betrieb gesetzt.
Edgar Künzler, Ur-Walzenhauser, diplomierter Bauingenieur HTL und Mitglied der damals noch eigenständigen RhW-Aktiengesellschaft überzeugte und begeisterte den damals von Kantonsrat Peter Hohl präsidierten RhW-Verwaltungsrat von der Idee «Das freigewordene Gleis 1 muss in den Dienst unserer Bahn gestellt werden».
Intensive Verhandlungen
Sofort setzte eine intensive Verhandlungstätigkeit ein, wobei sich das fachliche Beziehungsnetzt von Edgar Künzler als überaus wertvoll erwies. Als noch eigenständige Aktiengesellschaft unterstand die RhW damals der Verwaltung der Rorschach-Heiden-Bergbahn (RHB).
«Die RHB-Mitarbeiter mit Betriebschef Sepp Stark und Stellvertreter Heinz Niederer haben mich tatkräftig unterstützt und mir vor allem den mühsamen Papierkram mit verschiedensten Entscheidungsträgern wie SBB, Bauverwaltungen und Baufirmen abgenommen», blendet der heute 87-jährige Künzler zurück.
Korrektionsstrecke von 400 Metern Länge
Das neue, auf die RhW-Spurweite von 120 Zentimetern angepasste Geleise wurde ab der Strassenüberführung Rheineck-Gaissau bis zum Bahnhof und damit auf einer Länge von vollen 400 Metern neu verlegt. Am Streckenende wurde mittels einer Rampe zudem ein behindertengerechter Zugang zum Triebwagen realisiert, von dem auch Familien mit Kinderwagen und Biker profitieren.
Weiter kann unter dem Dach vom alten Bahnhof in den RhW-Wagen gewechselt werden, was Reisende bei Schlechtwetter zu schätzen wissen. Kurz und gut, die vor einem Vierteljahrhundert realisierte Neuerung war eine überaus wertvolle Aufwertung der Walzenhauser Bahn, die seit 1896 die Verbindung ans Schienennetz der SBB sicherstellt.