1851 hiess die Ausserrhoder Landsgemeinde ein neues Strassengesetz gut. Jetzt endlich wurden auch im Appenzellerland schmale und oft steile Saum- und Karrenwege durch Fahrstrassen abgelöst, die ihren Namen verdienten. Wichtige Verbindung durch das Vorder- und Mittelland war die in der zweiten Hälfte der 1850er Jahre erstellte Mittellandstrasse, die von Rheineck via Heiden nach Trogen und weiter nach Teufen führt.
Auch in Walzenhausen entstanden jetzt Strassen, und 1860 war die Verbindung nach Rheineck vollendet. Dann folgten die Strassen nach Büriswilen-Berneck/Oberegg (1864), nach Lachen-Wolfhalden (1865), nach Au (1871) und 1892/93 nach Zelg-Wolfhalden.
Die Linienführung führte zum Streit
Schon Ende der 1850er Jahren wurde in Walzenhausen auch eine Verbindung zum wichtigen Grenzort St.Margrethen gewünscht, das seit 1858 wichtige Station an der Bahnlinie St. Gallen – Rorschach – Rheineck – Altstätten – Chur war. Lange aber herrschte Uneinigkeit über die Linienführung.
Während die Lesegesellschaft Dorf für eine direkte Verbindung via die St.Margrether Weiler Heubüchel und Apfelberg plädierte, wünschte die Lesegesellschaft Platz (später Bezirksverein) eine die Weiler Äschi, Unterer Platz und Gaismoos erschliessende Linienführung.
Nach langem Streit entschied sich die Stimmbürgerschaft am 11. Januar 1903 für die Route via Platz und damit die heutige Strasse. Bereits 1904 war das Bauwerk fertiggestellt, womit auch das zu Oberegg gehörende Frauenkloster Grimmenstein eine Zufahrt erhielt.