Intensiv mit dem Geschlecht der erfolgreichen Chocolatiers hat sich der in Wienacht wohnhafte Hans Briegel befasst. «Weltweit berühmt ist mit der ‘Toblerone’ ein Produkt, das seinen Ursprung im Weiler Tobel hat. Am 17. März 1830 wurde im Haus Nummer 107 Johann Jakob Tobler geboren. Von 1844 bis 1848 machte er eine Lehre als Zuckerbäcker in St.Gallen. Anschliessend verbrachte er 17 Wanderjahre. Sie führten ihn nach Deutschland und Frankreich, wo er seine Berufskenntnisse erweiterte. 1867 gründete er in Bern die Firma Jean Tobler Chocolat Confisérie Spécial», schreibt Hans Briegel im Buch «Wienacht, Geschichten aus einer kleinen Welt». Der Schokolade-Pionier verstarb 1905 in Bern.
Industrielle Produktion durch Sohn Theodor
1894 trat Sohn Theodor Tobler (1876 – 1941) ins väterliche Geschäft ein, dessen Leitung er schon bald übernahm. Hans Briegel: «1899 stellte Theodor als Erster Schokolade industriell her und erschloss sich damit neue Märkte im In- und Ausland.» Ein weiterer erfolgreicher Wurf gelang ihm 1908, als er gemeinsam mit Kompagnon Emil Baumann die Toblerone erfand und herstellte. Die Neuerung wurde nicht zuletzt dank der originellen Dreiecksform mit entsprechender Verpackung zum Verkaufsschlager.
Fusion mit Suchard
Dem Höhenflug folgte ein Tief mit finanziellen Schwierigkeiten, die 1932 zur Fusion mit dem im gleichen Geschäftsfeld tätigen Unternehmen Suchard führten. Nach weiteren Verkäufen gehört Toblerone heute dem US-Konzern Mondelez, und die Produktion der dreieckigen Schokolade erfolgt neuerdings unter anderem in der Slowakei. Fester Wert aber ist unverändert das altehrwürdige Haus Nummer 107 im denkmalgeschützten Weiler Tobel, das an den grossen Schokoladepionier aus dem kleinen Wienacht erinnert.