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Reute
28.03.2024
19.06.2024 16:01 Uhr

Bilderbuch-Wirtschaft Rose in Reute ist geschlossen

Die Bilderbuch-Wirtschaft «Rose» im Weiler Steingacht steht als Ort der Einkehr vor einer ungewissen Zukunft.
Die Bilderbuch-Wirtschaft «Rose» im Weiler Steingacht steht als Ort der Einkehr vor einer ungewissen Zukunft. Bild: Peter Eggenberger
Auf der Passhöhe des Übergangs von Oberegg-Reute nach Mohren-Altstätten thront die uralte Wirtschaft Rose. Seit dem unlängst erfolgten Wegzug der legendären Wirtin Alice Sturzenegger-Weder ist das Bilderbuch-Haus geschlossen, dessen Ursprünge 566 Jahre zurückreichen.

Im uralten Haus «Rose» scheint die Zeit stillzustehen. In den einfachen Stuben ist die grosse und wohl auch rekordverdächtige Vergangenheit auf Schritt und Tritt zu spüren.

Mit Heini Sturzenegger wird ein Vorfahr der heutigen «Rose»-Familie in einem Quellrechte regelnden Wasserbrief aus dem Jahr 1458 erwähnt. Höchstwahrscheinlich wurde schon damals gewirtet, befindet sich doch das stattliche Haus im Schnittpunkt bedeutender Wege vom Rheintal ins Appenzeller Vorderland.

36 Jahre hauptverantwortliche Wirtin

Seit dem Wasserbrief, der die Familie Sturzenegger nachweist, sind volle 566 Jahre verflossen. Nach dem Tod von Gatte Howard Sturzenegger Anfang 2017 entschied sich die ursprünglich aus dem benachbarten Rheintal stammende Gattin Alice fürs Weitermachen.

Sie hatte schon vorher gemeinsam mit ihrer Schwiegermutter gewirtet, und seit rund 36 Jahren war Alice Hauptverantwortliche für den Gastbetrieb.

Ins Altersheim Watt gezügelt

Aus Gesundheitsgründen ist die gut 80-jährige Wirtin kürzlich ins benachbarte Gemeindealtersheim Watt gezogen, wo sie sich gut aufgehoben fühlt. «Ob ich je in die ‘Rose’ zurückkehre, ist offen», sagt Alice Sturzenegger.

«Und punkto Weiterführung des Restaurants hat meine Familie noch keinen Entscheid gefällt, sodass die Zukunft des Hauses als Wirtschaft bis auf Weiteres ungewiss ist», sagt sie weiter. Die vielen Gäste der «Rose» bedauern die gegenwärtige Situation und fänden es überaus bedauerlich, wenn der beliebte Treffpunkt endgültig geschlossen bliebe.

Peter Eggenberger