Trotz zunehmend schlechter Platzverhältnisse, trotz einer Starkregen-, Graupelschauer- und Sturmphase Mitte der ersten Halbzeit, und trotz der kalten Temperaturen: der Match zwischen dem FC Widnau und dem FC Bülach war eine attraktive Partie mit vielen Torszenen. Eine Partie, bei der den Zuschauern vor Aufregung warm werden konnte.
Turbulentes Spiel mit gutem Ende für Blau-Weiss
Wenige Verschnaufpausen
Es war immer was los auf dem Platz. Selten gibt es ein Fussballspiel, das so wenige Verschnaufpausen bietet. Die Widnauer legten mit schönem und durchdachtem Offensivfussball los und erspielten sich alleine in der ersten Viertelstunde drei hochkarätige Torchancen. Eigentlich drei zwingende Einschussmöglichkeiten. Zuerst hiess der Pechvogel Lucas Barboza, der zwar einen von Noah Thönig von der rechten Seite gespielten Pass gut und direkt übernahm, in Folge aber einen Bülacher Verteidiger anschoss.
Dann sogar eine Doppelchance für Thönig und Tüccar. Der Ball landete aber knapp neben dem Pfosten. Und schliesslich hämmerte der an diesem Tag gut aufgelegt Tobia Walt einen Schuss in das dichte Bülacher Abwehrknäuel.
Mehr als verdiente Führung
Die Führung des FC Widnau nach genau einer halben Spielstunde war daher mehr als verdient. Tobia Walt spielte am Strafraumrand mehrere Gästeverteidiger schwindlig und brachte das Spielgerät zurück auf den lauernden Daniel Lässer, der aus rund 22 Metern ruhig und präzise ins rechte Lattenkreuz traf.
An und für sich zeigten die Blau-Weissen ab der 25. Minute bis zur Pause ihre schwächste Phase in diesem Match. Das Mittelfeld hatte die zuvor gewonnene Kontrolle über das Geschehen an die Bülacher Kollegen verloren, sodass die Zürcher ihrerseits zu mehreren zunächst noch vergebenen Chancen kamen. Praktisch mit dem Pausenpfiff war es aber soweit. Einen versprungenen Aufsetzer von Adrian Xhemajli konnte Widnaus Torhüter Leo Hetzel nur nach vorne wegfausten. Geradeaus zur freistehenden Sturmspitze Kedy Steven Bonsu, der einen Direktschuss an die untere Querlatte jagte.
Klassisches Wembley-Tor
Was folgte, war ein klassisches Wembley-Tor. Der Ball sprang nämlich von der Querlatte in Richtung Torlinie und von dort wieder aus dem Tor. Wohl niemand der Zuschauer, Spieler und Schieds- und Linienrichter konnte mit Gewissheit sehen, ob das runde Kunstleder mit vollem Umfang hinter der Torlinie war. Wohl eher nicht. Aber nachdem der Linienrichter begeistert wachelte, gab der ansonsten meist recht gute Schiedsrichter Franjo Marajcic das Tor zum 1:1 Pausentee-Unentschieden.
Turbulent ging es in Hälfte zwei weiter. Noah Thönig setzte sich in seiner quirligen Art im gegnerischen Strafraum gegen zwei Defensivleute durch und wurde klar gefoult. Diesmal blieb die Pfeife des Referees aber stumm. Was letztlich nichts machte, da zehn Minuten nach Wiederbeginn Ceyhun Tüccar einen öffnenden Pass auf den an diesem Tag sehr gut spielenden Kevin Egbon brachte. Der Youngster liess elegant einen Gegner aussteigen und schob den Ball am gegnerischen Goalie vorbei zur 2:1 Führung der Aegetenboys in die Maschen.
Schöner Egbon-Lupfer
Es folgten weitere Angriffe der Blau-Weissen und ein Beinahetor für Cristian Navarro, der einen schönen Egbon-Lupfer am langen Pfosten an ebendenselben köpfte. Der FC Bülach gab sich aber noch nicht geschlagen und kam immer mehr auf. FCW-Kapitän Diego Liechti musste zweimal rustikal hinlangen, um Schlimmeres zu verhindern. Was ihm leider zweimal Gelb und damit einen Platzverweis eintrug.
Dennoch nahm diese zeitweise nervenzerfetzende Partie dann ein gutes Ende für das Team von Trainer Andreas Lüchinger. Dieser bewies ein goldenes Händchen, als er in der dritten Minute der Nachspielzeit noch Timon Cabezas einwechselte. Cabezas war es nämlich der praktisch mit einer ersten Aktion einen Abpraller aus dem Mittelfeld mit einem starken Spurt nach vorne trug und eiskalt kurzen Prozess zum 3:1 machte.
Matchtelegramm 24.03.2024
2. Liga Interregional – Gruppe 4
FC Widnau – FC Bülach 3:1 (1:1)
Aegeten – 290 Zuschauer – SR Franjo Maracic (Durchschnitt)
Tore: 30. Lässer 1:0, 45. Bonsu 1:1, 55. Egbon 2:1, 90.+4. Cabezas 3:1.
FC Widnau: Hetzel; Navarro (79. Andrade), Liechti, Ivic, Faleschini; Lässer, Thönig (90.+3. Cabezas), Walt (86. Shala), Egbon; Tüccar (79. Murati), Barboza (60. Bajrami).
FC Bülach: Benninger; Gomes, Coos, Dosunmu, Willi; Nuhiji (34. Laski), Gashi, Galliker (59. Dauti), Xhemajli (86. Winkler); Morina (59. Carvalho), Bonsu (70. Gjukai).
Gelbe Karten: 18. Dosunmu, 83. Faleschini, 87. Liechti (alle wegen Foulspiels).
Gelb-Rote Karte: 90.+2. Liechti (Foulspiel).
2. Liga interregional - Gruppe 4
| 1. | SV Schaffhausen 1 | 17 | 15 | 1 | 1 | (77) | 44 | : | 14 | +30 | 46 | |
| 2. | FC Frauenfeld 1 | 17 | 11 | 2 | 4 | (44) | 38 | : | 38 | 0 | 35 | |
| 3. | FC Wil 1900 2 | 17 | 9 | 6 | 2 | (52) | 48 | : | 25 | +23 | 33 | |
| 4. | FC Bülach 1 | 17 | 8 | 4 | 5 | (63) | 35 | : | 28 | +7 | 28 | |
| 5. | Chur 97 1 | 17 | 7 | 5 | 5 | (57) | 35 | : | 31 | +4 | 26 | |
| 6. | FC Widnau 1 | 16 | 7 | 4 | 5 | (88) | 36 | : | 35 | +1 | 25 | |
| 7. | FC Uster 1 | 17 | 7 | 3 | 7 | (58) | 34 | : | 28 | +6 | 24 | |
| 8. | FC Thalwil | 17 | 7 | 2 | 8 | (55) | 36 | : | 34 | +2 | 23 | |
| 9. | FC Dübendorf 1 | 16 | 7 | 0 | 9 | (78) | 32 | : | 36 | -4 | 21 | |
| 10. | FC Lachen/Altendorf 1 | 17 | 6 | 3 | 8 | (67) | 28 | : | 34 | -6 | 21 | |
| 11. | FC Tägerwilen 1 | 17 | 6 | 2 | 9 | (85) | 31 | : | 40 | -9 | 20 | |
| 12. | FC Adliswil 1 | 17 | 5 | 4 | 8 | (67) | 22 | : | 28 | -6 | 19 | |
| 13. | KF Dardania St. Gallen 1 | 17 | 5 | 4 | 8 | (70) | 22 | : | 35 | -13 | 19 | |
| 14. | FC Bazenheid 1 | 17 | 5 | 1 | 11 | (78) | 27 | : | 34 | -7 | 16 | |
| 15. | FC Weesen 1 | 16 | 2 | 6 | 8 | (66) | 29 | : | 41 | -12 | 12 | |
| 16. | FC Rapperswil-Jona 2 | 16 | 2 | 3 | 11 | (47) | 24 | : | 40 | -16 | 9 |