Rheintal24: Der FC Altstätten ist souveräner Wintermeister. Der Vorsprung auf Rorschach ist mit acht Punkten beträchtlich. Mit diesem Hintergrund wäre alles andere als der Aufstieg in die 2. Liga interregional wohl eine Enttäuschung? 

Adrian Brunner: Der Vorsprung scheint gross, jedoch kann ein solcher Vorsprung schnell wegschmelzen. In der Rückrunde sind 39 Punkte zu vergeben. Eine kleine Baisse und der Vorsprung ist weg. Der Druck lastet nun auf uns. Der einzige Vorteil ist, dass die Vereinsverantwortlichen nicht zwingend einen Aufstieg erwarten. Ein Nicht-Aufstieg wäre für mich persönlich zwar eine grosse Enttäuschung, aber eigentlich sind wir erneut ein, zwei Jahre zu früh dran um bereits in die nächst höhere Liga aufzusteigen. Obwohl, dasselbe habe ich auch beim Aufstieg in die zweite Liga vor zwei Jahren gesagt...

Gab es in der Winterpause Änderungen im Kader?

Wir haben keine einzige Veränderung am Kader vorgenommen. Wir wollten einen guten Transfer machen. Den hatten wir eigentlich so gut wie in trockenen Tüchern. Leider hat es dann wegen unglücklicher Umstände nicht geklappt. Wir verfügen über eine fantastische Mannschaft, die unser vollstes Vertrauen geniesst. Wie gesagt, wir dürfen aufsteigen, müssen aber nicht. 

Adis Hujdur ist verletzt und wird allenfalls die ganze Rückrunde ausfallen? Wie ist diesbezüglich der Stand?

Ja, wir hatten wirklich grosses Pech mit den Verletzungen in dieser Vorbereitungsphase. Adis wird mindestens einen Grossteil der Rückrunde ausfallen. Er wurde vor rund zwei Wochen operiert. Was er in der Vorrunde gezeigt hat, war fantastisch und es wird schwer, ihn adäquat zu ersetzen. 

Aber sonst sind alle fit und an Bord?

Nicht wirklich. In der Vorbereitung haben sich einige Leistungsträger (Shabani, Babic, Eugster, Irisme, Moser) verletzt und einen beträchtlichen Teil der Vorbereitung verpasst. Wir haben Freundschaftsspiele bestritten, in welchen gerade mal drei Spieler auf dem Feld waren, die nicht mehr im A-Junioren-Alter sind.

Somit bist Du quasi gezwungen, aus der Not eine Tugend zu machen?

Tatsächlich ist das so. Die jungen Spieler machen einen guten Job und entwickeln sich bestens. Ohne die gestandene Achse sind sie jedoch aktuell noch machtlos.
Ich sehe es trotzdem positiv: Die Jungen mussten fast selbständig durch die Vorbereitung – manchmal mit dem Kopf unter Wasser. Sie mussten Verantwortung übernehmen und sind damit ein Stück näher an die Routiniers herangewachsen. Das erhöht den Druck auf die Routiniers.

Einige der Führungsspieler werden wir bis Saisonstart fit kriegen, auch wenn sie dann noch nicht bei 100% sind. Sie werden aber den Atem der Jungen im Rücken spüren. Davon werden wir im Kollektiv profitieren. Für uns gilt es, trotz aller Erschwernisse während der Vorbereitung, schnellstmöglich die Abstimmung zu finden. Wir wissen, dass wir in jeder Partie abliefern müssen.