Ein prall gefülltes, abwechslungsreiches und unterhaltsames Programm hat die Rheintaler Trachten- und Volkstanzgruppe unter Präsidentin Regula Eisenhut am Samstagabend im Progy-Zentrum Rebstein geboten. Die Damen in aufwändig von Hand bestickten Rheintaler Sonntags-Trachten und die Herren in den traditionellen blauen Blusen zeigten unter der Leitung von Vreni Fehr althergebrachte Volkstänze von «Simsalabim» bis zum «Määrtgässler».
Hollareidulljöö und Yippieeiheee!
Zünftig und liebreizend
Und erinnerten damit das Publikum an die gute alte Zeit, als die Männer noch zünftig, die Frauen noch liebreizend und das Bier noch dunkel waren. Eine Zeit, in der man für den Kirchgang am Sonntag noch seine festliche Kleidung hervorholte, Musik auf eigenen Instrumenten zuhause in der Grossfamilie gespielt wurde und ein Schweinsbraten noch als gesund galt. Exzellent begleitet wurden die Volkstänzer von der Kapelle «Türmli Buebe», welche sich unverfälschter «echter» Volksmusik verschrieben hat.
Video: Ulrike Huber
«Simsalabim» war auch das Thema des ganzen Abends, denn es führten drei Zauberinnen durch das Programm. Und verwandelten schon einmal die Erwachsenentanztruppe in ein Kinderensemble. Die entzückenden Kleinen, ebenfalls in echte Dirndltracht gekleidet hatten unter der Leitung von Regula Eisenhut und Anja-Maria Mutzer ebenfalls zwei Tänze einstudiert. Einfach härzig, wie sie zur «Ballade des Pingouins» über die Bühne wackelten.
Vielstimmiger Kehlgesang
Als Gastgruppe sorgte der Jodlerklub Altstätten für den musikalischen Teil des Abends. Drei Frauen und fünfzehn Mannen verwöhnten das Publikum im beinahe ausverkauften Progy-Saal mit vielstimmigem Kehlgesang. Harmonisch, sanft und klar wie reine Bergluft. Ein Genuss für alle, die unverfälschte Volksmusik lieben.
Video: Ulrike Huber
Dass Volkstanz aber auch ganz anders sein kann, bewies die Line-Dance-Gruppe «Dream Dancer». Nicht im Dirndl, sondern in der Cowboytracht wurde ein Squaredance gezeigt. Yippieheiho statt Hollodrijoo sozusagen. Den Zuschauern hat es prächtig gefallen, sie forderten sogar eine Zugabe von den Tänzerinnen.
Alles war perfekt
Bereits seit vergangenem Herbst hatte man sich im veranstaltenden und tanzenden Rheintaler Trachten- und Volkstanzgruppe auf diesen Abend vorbereitet. Hatte geprobt und organisiert. So war es denn auch kein Wunder, dass alles perfekt war. Zumal befreundete Vereine bei Service und Küche aushalfen. So etwa der Männerchor Balgach, der eifrig in der Küche werkte.
Video: Ulrike Huber
Der zweite Teil des Abends gehörte dem Theater. Mitglieder der Rheintaler Trachten- und Volkstanzgruppe zeigten das Stück «En urchige Wohngemeinschaft», einen Zweiakter von Hans Wälti. Einfache Theaterkost, bei der die Lacher garantiert waren. Bei diesem heiteren Stück kann man sich fragen, wie rettet man einen verwahrlosten und unrentablen Bauernhof? Der Knecht und die Magd sind die einzigen früheren Bewohner dieses verlotterten Bauernhofes. Man hat ihnen eine Gnadenfrist gegeben. Solange die alte Kuh noch lebt dürfen sie hier bleiben.
Pointen und Verwicklungen
Ein gutbetuchter, älterer Herr hört von dieser Situation und versucht für diese Liegenschaft eine gute Lösung zu finden. Da die Fassade nicht verändert werden darf, baut man innen alles neu! Diese Geschichte war Ausgangspunkt für Pointen, turbulente Verwicklungen und zahlreiche Schenkelklopfer. Und selbst nach diesem Theaterstück war noch nicht Schluss mit dem Unterhaltungsabend. Vielmehr spielte die Kapelle «Türmli Buebe» bis spät in die Nacht zum Tanz auf.