Erbaut wurde die am Gstaldenbach gelegene Mühle 1798 von Müllermeister Hans Heinrich Zürcher. Herzstück und eigentliches Bijou im Innern des Gebäudes sind die farbenfrohen biblischen Wand- und Deckenmalereien. Für die damalige Zeit sensationell und anrüchig war die Darstellung der barbusigen Susanna im Bade, die männliche Kunden immer wieder zum Besuch der auch als Wirtschaft und Bäckerei dienenden Mühle veranlasste.
Spekulanten erfolgreich abgewehrt
Als Anfang der 1980er Jahre die Demontage der schönsten Teile durch Spekulanten drohte, formierte sich Ende 1983 der Verein «Pro Alte Mühle Wolfhalden». 1984 erwarb der Verein die Liegenschaft von der damaligen Müllerfamilie Niederer. In den folgenden Jahren wurden Haupt- und Nebengebäude etappenweise saniert und neu belebt.
Die Wohnung im Hauptgebäude ist vermietet, und die Werkstatt dient einem Möbeldesigner. Die Räume im angrenzenden Nebenhaus werden von einem Klangtherapeuten und einer Modedesignerin genutzt. Ein weiterer Gebäudeteil dient der Vorderländer Pfadfinderabteilung Altenstein als Basislager.
Elektrizität für 50 Haushaltungen
Mit dem kommenden Ausbau wird die Alte Mühle mit einem Wasserrad, einer öffentlich zugänglichen Schaumühle und einer Turbine mit Generator aufgewertet, womit elektrische Energie für rund fünfzig Haushaltungen erzeugt werden kann.
«Alle vom Kanton Appenzell Ausserrhoden nötigen Wasserrechtskonzessionen sowie die Baubewilligungen der beiden Gemeinden Wolfhalden und Heiden sind rechtskräftig vorhanden», freuen sich Präsident Romeo Böni und Kassier Silvio Pizio im aktuellen Rundschreiben. Für den der alten Mühle zusätzliches Leben einhauchenden Ausbau wird mit Gesamtkosten von 487000 Franken gerechnet. Dabei ist der Verein auf Gönner und weitere Mitglieder angewiesen.